Schwärmereien

Ach, was war die Teenie-Welt doch schön. Diese vorsichtige Annäherung an das andere Geschlecht. Das Gekichere, wenn wir die Großen auf dem Schulhof knutschen sahen oder neidvoll den älteren Mädchen hinterherschauten, die mit dem tollsten Typen der Schule quatschten. Wie gern wären wir doch sein Gesprächspartner gewesen. Uns blieb es nur, zu träumen. Und uns mit den Jungs in unserem Alter auseinanderzusetzen. Da hatten wir ja wenigstens eine Chance. In den Schulstunden steckten wir uns kleine Briefchen zu, berichteten von unserem Alltag und machten kleine Andeutungen. Die richtig Coolen unter uns berichteten dann von ersten Knutschereien – toll für diejenigen, die dazugehörten.

Wir spielten diese kleinen Spielchen. Schrieben unseren und den Vornamen des Angebeten auf und berechneten, wie gut wir doch zusammenpassten. Nur den engsten Freundinnen verriet man, wem man sein Herz schenken wollte. Und peinlich wurde es erst, als wir feststellten, dass wir von dem selben Typen schwärmten. Wenn man das damals so nennen konnte. Ein Ausdruck, den man jetzt nicht mehr verwendet. Schwärmereien, die selten erwidert wurden. So dass wir uns dann gegenseitig trösteten, weil keine von uns sein Herz erobern konnte.

Eine seltsame Zeit, die aufhörte, als es Ernst wurde. Als wir uns so richtig verliebten, zum ersten Mal. Und es nicht mehr darauf ankam, cool zu sein.

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