FILM: Zatoichi

Ort: Filmtheater am Friedrichshain. Zeit: halb neun. Plätze: Mitte, vorn, weil meine Brille am Freitag morgen leider unauffindbar war. Aber egal, ich war im Kino und habe den Film über den blinden, blonden Wanderer gesehen, der sich sein Geld mit Massagen, Würfeln verdient und der mit viel Charme auch immer eine Bleibe findet. Das ist die Fassade, denn eigentlich ist dieser Mann, der vom Regisseur Takeshi Kitano gespielt wird, ein großer Schwertkämpfer.

Er kommt in ein Dorf, in dem eine Gang die Bewohner unterdrückt. Jeder, der sich gegen sie richtet, wird brutal beseitigt, insbesondere seitdem ein anderer Samurai seine Dienste angeboten hat. Zatoichi lernt dann noch zwei Geishas kennen, die auf der Suche nach dem Mörder ihrer Familie sind.

Viele Handlungsstränge, die geschickt miteinander verknüpft werden, so dass man, als ungeübter Japan-Filme-Seher leicht den Überblick verliert. Der Film ist unheimlich schön erzählt, mit vielen lustigen Akzenten, jeder Menge Kampfszenen und spritzenden Blutfontänen – Kill Bill lässt grüßen. Denn auch dieser Film persifliert die japanischen Samuraifilme.

Nachdem ich zunächst mehr als skeptisch war, war ich positiv überrascht, was dieser Regisseur auf die Beine gestellt hat. Unklar bleibt dem unbedarften Zuschauer, warum jedermann diesen Zatoichi kennen sollte, weshalb dieser so eine Kultfigur in Japan ist. Die Musik hat ebenfalls überzeugt, auch wenn mir die Schlussszene mit Tanz weniger gefallen hat.

Beschwingt ging ich aus dem Kino, guter Film und zum Elfmeterschießen war ich dann auch noch rechtzeitig vor dem Fernseher. Wenn das kein Timing war.

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