FILM: Elling

Und nachts lief dann auch noch Elling. Die Fortsetzung hatte ich mir im Mai angesehen und war nicht wirklich begeistert. Zu sehr nervte mich irgendwann das störrische Verhalten der Hauptfigur. Gestern Nacht wusste ich dann auch endlich warum. War es im ersten Teil vor allem die liebenswerte Art, mit der Elling und Kjell Bjarne miteinander umgingen, fehlte diese im zweiten Teil völlig. Wunderbar, wie die beiden so langsam das Stadtleben erkunden, wie Elling zum ersten Mal zu einer Lesung geht, einen Freund gewinnt und sich als Sauerkrautpoet einen Namen macht. Dieser kleine Film ist schlicht und ergreifend schön.

FILM: The door in the floor

Vorneweg: Nein, ich habe das Buch nicht gelesen. Was nicht daran liegt, dass ich John Irving nicht mag. Ich habe zwei oder drei gelesen, sie auch gemocht, besonders, weil sie immer so schön abgedreht waren. Trotzdem verspürte ich keine Lust, mir weitere von ihm zu besorgen. Auch ganz gut, denn so konnte ich mir diesen Film völlig unvoreingenommen anschauen, so dass er sogar gefiel.

Ted und Marion Cole leben in einem wunderschönen Anwesen nahe am Meer. Ruth, die kleine, blonde Tochter, konnte die Ehe der beiden nach dem tragischen Tod der beiden Söhne nicht retten. Deshalb schlägt er vor, sich über den Sommer auf Probe zu trennen. Damit der erfolgreiche Kinderbuchautor ein wenig unabhängiger sein kann, holt er sich über den Sommer einen kleinen Assistenten Eddie, der vornehmlich dafür da ist, ihn in der Gegend umherzukutschieren. Der entdeckt aber schnell die Faszination, die von Marion ausgeht und es dauert nicht lange, bis sich das ungleiche Paar ihren sexuellen Gelüsten hingibt.

Am Ende des Films verschwindet Marion und verlässt somit nicht nur ihren Mann und den jugendlichen Lover Eddie, sondern auch ihre Tochter. Eddie kehrt zurück an die Uni, Ruth wird von nun an von der Familie des Gärtners umhegt. Ted wird zur tragischen Figur des Films, dem es nicht gelingt, aus diesem Leben auszubrechen. Zu dem Schmerz um den Verlust seiner Kinder gesellt sich nun auch noch der Schmerz um den Verlust seiner Frau. Er wird seine Strategie des Verarbeitens nicht ändern. Er wird weitermachen wie bisher, sich in weitere, unzählige Affären mit seinen Aktmodells flüchten.

Ein wirklich schöner Film, über den man auch noch Stunden später nachdenken kann. Sehenswert ist er aber auch vor allem wegen Jeff Bridges und Kim Basinger, zwei wirklich ausgezeichnete Schauspieler, die die tragenden Rollen dieses Beziehungsdramas übernommen haben. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass die Dame Basinger schon 50 Jahre auf dem Buckel hat. Respekt!