Tussi deluxe

Ich weiß nicht, ob ich sie verärgert hatte, ich weiß nur, dass ich sie seit heute morgen gegen halb elf hasse. So richtig, mit Anfassen und Draufhauen, wenn ich sie nur noch einmal zu Fassen bekommen könnte. Dabei hatte ich sie am Bahnhof nur höflich, ich schwöre, dass es höflich war, gefragt, wo denn die Bushaltestelle sei. Ihre Antwort: „Och, bis dahin können Sie auch zu Fuß gehen. Das sind maximal 15 Minuten.“ Aus „maximal 15“ wurden glatte 35 Minuten und weil ich für den ersten Tag in dem neuen Büro extra ordentliche Schuhe angezogen hatte, die ganz wunderbar mit dem Rock harmonierten, hatte ich dann den Salat. Total durchgeschwitzt, weil ich ja pünktlich sein wollte und zwei fette Blasen an der Unterseite beider Füße. Laufen ging so gut wie gar nicht mehr. Selbst Humpeln fiel schwer. Wie ich morgen in das Büro kommen soll, ist mir bisher noch schleierhaft. Und welche Schuhe dann die richtigen sind, ebenfalls.

Blind Dates

Am Nebentisch trifft sich gerade ein Blind Date. Die beiden trinken Cocktails, sie raucht wie ein Schlot, plötzlich klingelt sein Handy. Mutti ist dran. Zuerst überlegt er, dann geht er doch ran. Dann plaudern sie fünf Minuten über dies und das, er erzählt, dass er in Magdeburg ist und was er die vergangenen Tage getrieben hat. Und ich frage mich, ob ich so einen Typen interessant fände. Oder ob er sich durch das Ans-Telefon-gehen-und-mit-Mutti-plaudern disqualifiziert hat.

Tagebuch einer Volontärin (11)

Am Wochenende arbeiten ist schon was Feines. Besonders wenn man sich stundenlang durch die Menschenmassen drängen, den einen oder anderen ansprechen und dann auch noch die ganzen Bilder in das System laden muss. Spaß ist was anderes. Aber man trifft ja so unglaublich viele Menschen dort. So zum Beispiel diese beiden Exemplare.

„Die kennt uns gar nicht“, freuten sich die beiden und berichteten sogleich, dass sie am Sonntag in der Bördelandhalle auftreten werden. Kann keine gute Musik sein, dachte ich und lächelte vor mich hin. Hätte ich etwa nach einem Autogramm fragen sollen?

Wenig später dann diese wunderbare Musikdarbietung. Lukas Hilbert auf der Bühne und die Menge tobte. Kein Wunder, denn so schlecht sah der Lukas gar nicht aus.

Ähnlich super, Haddaway. Da denkste, die „Stars“ haben sich aus dem Musikgeschäft verabschiedet und dann darf der sogar als Hauptact vor dem Dom spielen.

Zu guter Letzt dann noch ein Bildchen von nicht einmal selbst erklärten Promis. Die beiden durften am Freitagabend auf einer der unzähligen Bühnen gegen halb zwölf ran. Ihr Job bestand darin, Stimmungsmusik aufzulegen, ab und an mal eine Textzeile mitzusingen und ein bisschen auf der Bühne herumzuhampeln. Das Schlimme: Die Damen und Herren waren begeistert. Direkt vor mir tanzte eine etwas stämmigere Dame mit rosa T-Shirt und kleiner schwarzer Handtasche, die sie praktischerweise über die Schulter geschnallt trug. Gleich daneben schwang eine andere mit beigefarbenen Rucksack auf dem Rücken das Tanzbein.

Bleibt zum Schluss noch eine offene Frage: Warum sind es eigentlich immer die Frauen mit fetten Ärschen, die man Salsa tanzen sieht?

Heute feiern wir Geburtstag

2 Jahre franziskript.de. Wo ist die Torte?