Gestern abend, als ich meine Füße betrachtete, da fühlte ich mich kurz wie die böse Schwester in Aschenputtel, die ihre Füße so lange leiden ließ, bis sie in den Schuh des Prinzen passte.

Ist Helmut Kohl wirklich so dick?

Ihr Frankfurter, ihr werdet mich sicherlich auslachen, für das, was ich jetzt gleich schreiben werde, ist mir aber egal, weil es da draußen ja vielleicht doch noch ein paar andere Nasen gibt, die noch nie in dieser Stadt waren und sich auch einen Dreck drum scheren, ob alles, was uns das Fernsehen vorgaukelt, wirklich real existiert. Na, zumindest wollte ich loswerden, dass ich gestern Abend, als ich diese Straße entlang lief, am Starbucks links einbog, wirklich überrascht war, dass vor diesem großen Gebäude, das die Deutsche Börse beheimatet, in der Tat ein Bulle und ein Bär stehen. Schön groß, so dass man sich zwischen den beiden ein wenig verloren vorkommt. (Schönes Bild, eigentlich.)

(So und jetzt schlagt mich.)

Tagebuch einer Volontärin (14)

Ankunft in der Bleibe, die für die restlichen Wochen hier in Frankfurt meine Unterkunft sein wird. Dieses Erkunden des neuen Schlüsselbundes. Dieses Herantasten. Noch ist es zu früh, die Stufen nach oben zu zählen. Damit kann ich erst in den kommenden Tagen beginnen. Das Öffnen der Tür, der ungewohnte Geruch, ein Blick auf den Teppich. Sollten solche Appartments wirklich mit einem Teppich ausgestattet werden? Noch an der Wohnungstüre stehend erblicke die Toilette. Sie ist denkbar klein und kurz durchläuft mich ein kalter Schauer: Wo ist die Dusche? In der Küche, stelle ich wenig später fest. Die Panik legt sich.

Auch wenn es in diesem Jahr bereits das dritte Mal ist, dass ich vor dem Moment stehe, mich auf die kommende Zeit in einer fremden Stadt/Wohnung einzurichten. An Routine fehlt es immer noch. Denn immer wieder bedenke ich nicht, dass die bereits beim letzten Mal zugelegte Grundausstattung auch hier praktisch gewesen wäre. Aber vielleicht gehört dieses Ritual auch dazu. Supermarkt in der Nähe suchen, ein paar Lebensmittel einkaufen, (längst wieder etablierte) Marotten (zumindest bis Mitte Dezember) ablegen. Und neue erfinden.

Schöne Worte (2)

Und dann war da noch das erste Mal Reinhören in „Intensive Care“. Bedarf keiner weiteren Würdigung.

Zeitschriften im Test: In Touch

Das neue Magazin aus dem Hause Bauer ist für die Frau zwischen 18 und 39 Jahren und kostet 1,80 Euro. In allen möglichen Publikationen stand dazu in der vergangenen Woche, dass es das ideale Magazin sei, was man zwischendurch lesen kann. Bei einem Latte Macchiato. Und für einen solchen benötige man ja um die 20 Minuten.
Das Schlimme: Ich habe weniger gebraucht. Einmal durchgeblättert und schon hatte ich das Gefühl, alles gelesen zu haben. Neuigkeiten? Naja, die tollen Bilder vom Henry, dem Klumschen Nachwuchs. Hätte ich aber nicht in InTouch betrachten müssen, schließlich hat die BILD die Fotos auch in einer mindestens dreiteiligen Serie gezeigt. Neue Fotos von der eventuellen Liasion zwischen Jennifer Aniston und Vince Vaughn? Ganz ehrlich? Diese seltsame Paarung ist doch mindestens so langweilig wie die Frage, ob Tom Cruise nun Katie Holmes geschwängert hat oder nicht. Steht übrigens auch in InTouch.
Ich will gar nicht viel mehr über dieses Magazin schreiben. Es ist halt ein weiteres People-Magazin am deutschen Zeitschriftenkiosk. Nichts Neues, nur die üblichen Geschichten (Promis ungeschminkt, Promis mit den gleichen Kleidern an, Promis, die zu dünn/dick/hässlich oder singelig sind). Dazu noch ein paar Features wie Horoskop, Rätselseite, Film- und Musiktipps und fertig ist das neue Frauenmagazin. Aber lesen? Muss man wirklich nicht. Aber welche Frauenzeitschrift muss man eigentlich lesen? Wohl keine. Man tut es aber trotzdem immer wieder. Und das ist wohl auch der Grund, warum es jetzt auch noch InTouch gibt.

Empfehlung

Podcasts sind ja eine Sache für sich. Ich weiß zwar nicht, ob das wirklich welche sind, ist mir aber egal. Diese kleinen Kunstwerke von Manfred Maurenbrecher sind nämlich absolut hörenswert. Also: Reinhören und mitfreuen.

Film: Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen

Eigentlich wollte ich ja nicht in den Film gehen. Ich kannte die beiden nicht und hatte eigentlich auch keine Lust sie kennenzulernen. Keine Lust und zu albern. Reicht ja, wenn ich mir die Pixar-Streifen mittlerweile anschaue. Müssen ja nicht auch noch Knetfiguren sein. Tja. Ich konnte mich nicht durchsetzen und so saß ich im Kino.
Als erstes: Kurzfilm. Durchgeknallte Pinguine wollen Weihnachten feiern, doch ein Pinguin hat Mitleid mit dem einsamen Eisbär und will ihm auch ein Geschenk machen. Mindestens dreimal gelacht. Und machte Lust auf mehr.
Und dann also Auftritt Wallace und Gromit. Ein lustiger Erfindergeist und ein Hund. Die beiden leben in einer Kleinstadt, in der jedes Jahr ein Gemüsefestival stattfindet. Wer die größte Möhre (hahaha)/Zuchini/Artischocke/Tomate/Kürbis etc. hat, bekommt von Lady Tottington die goldene Möhre (hahaha). Wallace und Gromit sind mit ihrem Dienst Anti Pesto für die Überwachung der Gewächse zuständig, da in der Stadt eine Kaninchenplage herrscht. Eine Rettung muss her und natürlich ist es Wallace, der auf die Idee kommt, den Häschen per Gehirnwäsche die Lust auf Gemüse zu nehmen.
„Wallace & Gromit und die Jagd nach dem Riesenkaninchen“ ist ein sehr witziger Film, wirklich, ich habe durchaus herzhaft an der einen oder anderen Stelle gelacht. Über die vielen kleinen Details, die die Macher eingebaut hatten. Zum Beispiel stand auf dem Karton, den Wallace überzog, als er der wunderbaren Lady Tottington nackt gegenüber stand, „Der Inhalt hat Spuren von Nüssen“. Allerdings bereue ich, den Streifen nicht im Original gesehen zu haben. So wirkten manche Witze leider etwas platt. Auch wenn Gromit ganz ohne Worte auskam, um mich zu erheitern.
Aber lange Rede, kurzer Sinn: Ein recht witziger Film, aber ob ich jetzt auch noch „Chicken Run“ sehen werde? Eher nicht.

Ach, diese Bahn

Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen zu motzen. So richtig, mit Schmackes, da hätten eure Ohren im Takt gewackelt (äh, Wallace-&-Gromit-geschädigt, gerade zu viele Hasen gesehen). Denn das war nämlich so:
Am späten Nachmittag machte ich mich auf den Weg nach Heidelberg. Ab zum Bahnhof und dank Frankfurt ja auch nur eine knappe Stunde Fahrzeit. Mit dem Zug. Die Stationen wären Darmstadt, Bensheim und Weinheim gewesen. Als der Zug in Darmstadt einfuhr, die Durchsage: „Wegen eines Personenschadens…, bla, bla,.. Zug umgeleitet…, bla, bla, wir wechseln die Fahrtrichtung, sülz, schwafel, 50-60 Minuten Verspätung.“ Na super. Doppelte Fahrtzeit. Und das auch noch mit knurrendem Magen. Ich war so sauer. Auf alles. Auf die Bahn, auf die dämliche Durchsage, auf den Mann meines Herzens, obwohl er nichts dafür konnte. Genau in diesem Moment beschloss ich zu motzen.
Doch leider ging die Geschichte noch weiter. Denn nach vielen seltsamen Orten, die ich noch nie betreten hatte (Biblis, Groß Gerau…) erreichte der Zug plötzlich Mannheim. Mannheim? Jetzt schon? Da hätten wir doch frühestens in einer halben Stunde sein dürfen? Aber half nichts, mein Gemüt hellte sich auf. Voller Freude griff ich zum Telefon und flötete dem Mann meines Herzens ins Ohr, dass er sich bitte, bitte auf dem schnellsten Wege zum Bahnhof begeben sollte.
Und auch wenn dieser Satz diese bescheidene Episode aus meinem Leben mit einem glücklichen Ende (neudeutsch: Happy End) ausgestattet hätte, nein, diese Geschichte geht immer noch weiter. Denn auf dem Weg nach Heidelberg kam dann auch noch der Schaffner, ein wahnsinniges freundlicher Herr. Den leicht sächsischen Akzent verzieh ich ihm sofort, als er bereitwillig sein schlaues Büchlein zückte und den Anwesenden ihre nächsten Verbindungen vorbetete. Live und in Farbe! Und dann, welch Wunder, bot er einem Fahrgast sogar sein Handy an, damit dieser seine Angehörigen informieren könne. Tja, Motzen war in diesem Moment nicht mehr. Schade, eigentlich.

Dialoge am Abend (4)

Sie: Guck mal, Stulpen.
Er: Das heißt Stulpen?
Sie: Ja, was hast du denn gedacht?
Er: Naja. Halt Tanzstrümpfe ohne Füße.