Über das Wurstparadies
Man fahre von Düsseldorf gen Westen und schaue sich an einem Samstag die Welt in den Niederlanden an. Das nächste Städtchen gleich nach der angedeuteten Grenze ist Venlo. Und es gibt dort auffällig viele deutschsprachige Besucher, die die Stadt mit vollen Kofferräumen und erstaunlich vielen gelben Plastiktüten verlassen. Die Tüten stammen aus dem Supermarkt „Die zwei Brüder in Venlo“, der laut Aussage des Manns meines Herzens durchaus Berühmtheit genießt. Fest steht: Wegen der niedrigen Benzinpreise strömen die Massen nicht jedes Wochenende über die Grenze, es muss also doch an dem Supermarkt liegen.
Grund Nr. 1:
Kaffeepads. Und wirklich: Kaffeepads, wohin das Auge blickt. In allen erdenklichen Geschmacksrichtungen, Sorten, aus allen Herkunftsländern. Ich bin geschockt, auch weil ich niemals gedacht hätte, dass diese Kaffee-irgendwie-in-Teebeutel-gepackt-Kultur zu einem Hype geworden ist. Ich bin wohl in einem Alter angelangt, in dem man nicht mehr jeden Hype mitmacht. Beruhigend ist das nicht gerade.
Doch es wird noch schlimmer. Grund Nr. 2:
Wurst. Wurst, wohin das Auge blickt. Sind Holländer also die wahren Wurstfans? Bisher sind sie mir eigentlich immer nur als Käsefreunde in Erinnerung gewesen. So wird auch hier eines meiner Weltbilder zerstört, war ich mir doch sicher, dass die Deutschen, im Speziellen die Ostdeutschen, die wahren Wurstkenner, -fans und -hersteller sind.
Kaffeepads sind dann übrigens nicht im Einkaufsladen gelandet, eine Wurst schon. Und nur nebenbei: Schlecht ist sie nicht. Aber ob ich dafür das nächste Mal wieder über die Grenze fahren muss?