TV-Filmvorschau (49) – Classic Version

Eine Woche vor Weihnachten und schon ein paar gute Filme dabei. Also ran an die Fernseher.

Samstag, 16.12., 20.15 Uhr: „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ (Kabel 1)
Da ich weder das Buch noch den Film jemals gesehen habe, könnte man das ja endlich mal nachholen. Also, wenn man die Zeit dafür hätte.

Samstag, 16.12., 23.55 Uhr: „Funny Games“ (Tele 5)
Diesen Michael-Haneke-Film wollte ich auch schon seit Jahren mal geschaut haben. Aber dazu werde ich wohl UM DIESE UHRZEIT wieder nicht kommen.

Montag, 18.12., 23 Uhr: „Live Flesh“ (RBB Fernsehen)
Klickst du hier, erfährst du mehr.

Freitag, 22.12., 20.15 Uhr: „Billy Elliot – I will dance“ (RTL II)
Hach, ich erzähle immer wieder gern, wie schön das war, als mit mir im Kino die schwulen Pärchen geheult haben.

Freitag, 22.12., 20.15 Uhr: „The Big Lebowski“ (Tele 5)
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FILM: Departed – unter Feinden

Ich müsste jetzt wahrscheinlich wahnsinnig viel über Martin Scorsese schreiben, weil er doch so ein großer Regisseur ist und weil man einen Scorsese-Film nun mal mit seinen Vorgängern und den ganzem Kladderadatsch vergleichen muss. Will ich aber nicht und kann ich vermutlich auch nicht.

Ich gebe es zu, ich habe diesen Film nur gesehen, weil der Mann meines Herzens es wollte. Ich mag nämlich keine Gangsterfilme und Scorsese macht nun mal gerne sowas. Doch ich glaube, dass man Gangsterfilme nun mal mögen muss, um diesen Film zu mögen und um die 151 Minuten wirklich gut zu überstehen. Denn, und ich sag es nur ungern, mich hat dieser Film zeitweise wahnsinnig gelangweilt. Als ich dies vor dem Mann meines Herzens kundtat, entgegnete er mir „Scorsese macht keine Filme, um eine Geschichte zu erzählen, sondern weil er’s kann“. „Aber das muss doch nicht langweilig sein“, entgegnete ich, doch es half nichts.

Nun hat dieser Film für mich natürlich noch zwei Probleme, die Matt Damon und Leonardo di Caprio heißen. Der einzige Film, in dem Matt Damon gefallen hat, war „Team America“. Leonardo di Caprio ist natürlich eigentlich der viel bessere Schauspieler. Trotzdem mag ich ihn nicht.

Und auch wenn der Film ein bisschen zu lang war, Matt Damon ohne Ende genervt hat, Leos Anwesenheit durch die von Jack Nicholson entschuldigt ist, hat mir dieses Kino-„Ereignis“ doch ganz gut gefallen.

So. Jetzt habe ich so lange rumgeschrieben, dass es sich vermutlich auch gar nicht mehr lohnt, ein paar Worte über den Inhalt zu verraten.

War also doch ganz schön.

Hihi.

Richtig glücklich bin ich, wenn ich morgens und abends auf dem Weg vom Büro zum Auto den Tee rieche, der in der Luft liegt.

Eigentlich wollte ich ja Anfang der Woche mal wieder einen Film drehen. Hatte auch schon eine neue Frucht besorgt und alles. Doch dann kam ein Lippenherpes dazwischen. Ein dickes fettes an der Unterlippe. Da meine Lippen jetzt annähernd so voll wie die von Angelina Jolie sind, sehe ich mich außerstande einen Film aufzunehmen. Dann würden meine Zugriffszahlen ja explodieren und das kann ich mir wirklich nicht zumuten.

FILM: Eden

Man kann jetzt nicht sagen, dass ich eine Schwäche für Filme habe, in denen es ums Essen geht und als ich las, worum es in „Eden“ geht, dachte ich kurz an „Bella Martha“ und überlegte, ob das denn noch einmal funktionieren könne. Um es vorwegzunehmen: Es funktioniert. Und zwar ganz hervorragend. Was sicherlich an Charlotte Roche liegt, die so wunderbar das Essen des dicken Kochs Gregor genießt, dass ich mich am liebsten dazugesetzt und probiert hätte. Naja, bei dem Stierhoden vielleicht nicht.

Eden ist mit Xaver verheiratet, sie liebt ihn und ihre Tochter Leonie, die mit einem Herzfehler zur Welt kam. Eden hilft im Familienbetrieb als Kellnerin aus. Dort wird sie seit einiger Zeit von Gregor beobachtet. Gregor ist ein begnadeter Koch, dessen einziger Lebensinhalt es ist, Speisen zuzubereiten. Er betreibt ein sehr kleines Restaurant, das auf Monate ausgebucht ist. Im Park lernen sich die beiden durch Leonie besser kennen und als Gregor Leonie zum Geburtstag selbstgemachte Pralinen schenkt, sind die beiden Frauen dem Koch verfallen. Also seinen Kochkünsten. Denn aufgrund seines Gewichts kann Eden den Koch nicht in anderen Kategorien als der eines Freundes wahrnehmen.

Von nun an hegen die beiden ihr kleines Geheimnis: Jeden Dienstag besucht Eden Gregor, er kocht für sie, schaut ihr beim Genießen zu und sie ergötzt sich an dem tollen Essen. Nur kann Gregor seine aufkeimenden Gefühle nicht allzu lange verheimlichen und auch Xaver reagiert zunehmend eifersüchtig auf die seltsame Verbindung der beiden.

Regisseur Michael Hofmann gelingt es, diese ungewöhnliche Verbindung dieser Menschen zu beschreiben, ohne Klischees zu verfallen. (Ja, ok, der Koch ist dick. Aber sonst.) Als ich das Kino verließ, war ich einfach nur glücklich. Glücklich, weil diese Geschichte so wunderbar liebevoll erzählt wurde. Weil Essen so sinnlich sein kann. Und weil Charlotte Roche wider meinen Erwartungen doch irgendwie schauspielern kann. Nachdem das mit dem Moderieren ja nicht so geklappt hat, gibt’s jetzt zumindest Hoffnung, sie doch noch mal auf dem Bildschirm wiederzusehen.

Zeitschriften im Test: Play Vanilla

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Es ist meiner finanzwirtschaftlichen Vorbildung zuzuschreiben, dass ich jedes Mal (genau kein Mal), wenn ich gefragt wurde, welche Zeitschrift ich denn als Nächstes testen wolle, „irgendwas mit Plain Vanilla“ vor mich hinbrabbelte. Nun wissen die anderen finanzwirtschaftlich Vorgebildeten, dass es sich dabei um einen Fachbegriff eines „klassischen“ Wertpapiers oder einer Option handelt und dass das mit einer Computerspielezeitschrift für Frauen so gar nichts zu tun hat. Aber da eine Computerspielezeitschrift für Frauen mit Vanilla oder auch Vanille ebenso wenig zu tun hat, habe ich diesen Absatz schon einmal nicht umsonst geschrieben.

„Play Vanilla“ heißt also die Beilage des Frauenmagazins „Joy“, das bei Marquard Media erscheint. Allerdings soll das nicht so bleiben. Denn „Play Vanilla“ soll schon ab März 2007 als eigenständiger Titel am Kiosk zu erwerben sein. Wahrscheinlich noch viel dicker und bunter und mehr auf die Zielgruppe geschrieben (auf der letzten Seite befindet sich nämlich ein Fragebogen). Das Magazin wird von Computec herausgegeben, an dieser Firma ist Marquard Media beteiligt. Alles klar?

Aber reden wir nicht darüber, was sein wird, reden wir darüber, was ist. Und das ist ein 36 Seiten starkes Heft, in der Dinge beschrieben werden, von denen ich schlicht und ergreifend keine Ahnung habe. Nein, ich spiele nicht. Gesellschaftsspiele am realen Tisch sind mir zwar nicht fremd. Am Computer habe ich vor einigen Jahren gerne mal ein paar Moorhühner erlegt oder Bomben bei Minesweeper enttarnt. Das spielt man ein paar Mal und dann ist aber auch gut. Aber monatelang andauernde Strategiespiele? Sind mir bisher fremd geblieben. Und wenn ich mir dieses Magazin anschaue, habe ich auch wenig Lust damit anzufangen. So erzählen mir beispielsweise Nadine (25) und Norman (28), wie sie gemeinsam „World of Warcraft“ spielen. Er beschützt sie nämlich vor Feinden. Wie im richtigen Leben, ist das nicht schön? Dann gibt’s noch tolle Ideen für Silvesterspiele (Wetten, dass..?, Singstar, Buzz!) und einen Test: Welcher Spieletyp sind sie? Tüftlerin, falls es irgendjemanden interessiert. Zudem: Gibt es da draußen wirklich Mädchen, die Interesse daran haben, Kamera, MP3-Player, Handy, Spielekonsole und Lautsprecher farblich abgestimmt in wahlweise rot, weiß, gold, pink oder schwarz zu erwerben?

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr erkenne ich, dass es da draußen noch eine andere Welt geben muss. Eine virtuelle Welt, in der sich Tausende tummeln, miteinander kommunizieren, für und gegeneinander kämpfen. Bleibt die letzte entscheidende Frage: Kann man in „World of Warcraft“ oder „Anno 1701“ etwa auch bloggen? Dann würde ich es vielleicht doch nochmal probieren.

Fleckvieh und Co.

Wer sich schon immer einmal über das Medienangebot für Bauern informieren wollte, ist in diesem Artikel bei taz.de sehr gut aufgehoben.

(Hat das jemand? Kann mir jemand eine Ausgabe von „Fleckvieh“ schicken?)

Chuck Klosterman

Ich war ja gestern ein bisschen froh, als ich die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung gelesen habe. Also diese Beilage zu Weihnachten, in der die Redakteure fein sagen, was man kaufen kann und was nicht. Was nicht stand in einem Text, der sich über die gesamte Beilage zog und ich war wirklich beruhigt, dass dort neben den üblichen Verdächtigen wie Eva Herman, Gerhard Schröder auch das Buch von Chuck Klosterman stand. Trägt den Titel „Eine zu 85% wahre Geschichte“. Doof ist, dass das Buch ein Geschenk war und man sich dann ja immer nicht so richtig traut, es zu beschimpfen, aber ich hänge immer noch auf Seite 150 fest. Der Autor erzählt so langweilig. Das kann an der schlechten Übersetzung liegen, aber beispielsweise gelang es mir auch nicht, Dave Eggers im Original zu Ende zu lesen (Uuh, darf man die beiden überhaupt vergleichen?). Vielleicht sind es ja diese speziellen amerikanischen Typen, die mir nicht so liegen. Aber da ich nun die Bestätigung von Feuilletionisten habe, kann ich es doch jetzt beiseite legen, ja?

Aller guten Dinge sind… ääh, fünf!

So, Kinder, ihr müsst jetzt ganz stark sein. Zum einen weil ich meinem Ruf als Hexe mal wieder alle Ehre gemacht habe. Zum anderen, weil es um dieses Exemplar nun wirklich schade ist.

Tja, Retromedia. Übernehmen Sie. Gespannt bin ich auf die Autorennamen, die das Magazin groß gemacht haben. Das wird doch sicherlich rauszufinden sein.