FILM: There will be blood

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Als Daniel Day-Lewis den Oscar für seine Rolle in „There will be blood“ in den Händen hielt und ein paar Worte an die Schauspielermeute richtete, da schauderte es mich doch. Wie kann ein Mann, der sich fast schüchtern für diesen Preis bedankt, so böse spielen und einen Mann verkörpern, der nur ein Ziel verfolgt: so viel Geld und Macht anhäufen, um irgendwann nur noch auf möglichst wenige Menschen um ihn herum angewiesen zu sein. Menschenleben? Nebensächlich. Liebe? Wurscht. Das einzige, was zählt, ist der eigene Gewinn.

Und Daniel Plainview gelingt es, das große Geld zu machen. Auf der Suche nach Gold und Silber findet er Öl und allein für diese ersten zehn Minuten könnte ich Paul Thomas Anderson umarmen. Wie all dies passiert, ohne das ein Wort fallen muss. Nur Plainview, sein Erdloch und diese Musik.

Um seine Glaubwürdigkeit bei den meist armen Familien in den Ölgebieten zu erhöhen, nutzt Plainview die Präsenz seines Sohnes, H.W. Er führt ihn in das Ölgeschäft ein, so, dass man glaubt, dass Plainview doch ein Herz haben muss. Nur um dann, ein paar Momente später zu sehen, dass dieser Mann auch im Stande ist, seinen Sohn, der durch ein Missgeschick am Bohrturm sein Gehör verloren hat, wegzuschicken, ja, letztendlich auch zu verstoßen.

Der Film hat eine unheimliche Kraft: Und das liegt nicht nur an der Figur Plainviews, sondern auch an diesem jungen Mann der Familie Sunday, der lange Zeit Plainview ebenbürtig zu sein scheint. Er will Geld und religiöse Zugeständnisse und ist als einziger in der Lage, Plainview in die Enge zu treiben, mit seinem Fanatismus und seiner Fähigkeit, die Menschen in seinen Bann zu ziehen.

Und dann kommt es noch einmal zu einem letzten Kampf zwischen den beiden: Plainview gegen Sunday. Ein letztes Mal Demütigung, ein letztes Mal dieser geballte Hass. Und dann ist der Film zu Ende und der Zuschauer bleibt aufgewühlt zurück. Ich habe diese Bilder noch immer nicht vergessen können.

Gut, dass ich Daniel Day-Lewis entdeckt habe. Und gut, dass es Paul Thomas Anderson gibt.

2 Antworten zu “FILM: There will be blood”

  1. jette sagt:

    DDD ist großartig!!
    Schau Dir „Mein linker Fuß“ und „Gangs of New York an“ !!!

    *Magnolia von Anderson ist auch grossartig.

  2. stephani sagt:

    der empfehlung von „mein linker fuß“ kann ich mich nur anschließen, day-lewis hat den oscar dafür völlig zu recht bekommen.