Meine Woche mit dem Netz (20)

Erlebter Medienwandel: Eine mir nahestehende Verwandte (Anonymität geht vor!) erzählte mir am Wochenende, dass sie mit dem Gedanken spielt, die Nordsee-Zeitung abzubestellen. Meine *Piiieeep*! Die Nordsee-Zeitung! Mit der bin ich aufgewachsen. Also mit beiden. Ihre Begründung: Sie habe wenig Zeit zum Lesen und was im ersten Teil der Zeitung stehe, würde sie eigentlich immer alles schon mitbekommen haben (Internet).

Meinen Beitrag geleistet, in dem ich sie darauf hinwies, dass sie mir all die Dinge über Bederkesa, dass der See die Bäume kaputt macht und der Sparkurs, nicht so detailliert erzählt hätte, wenn sie sie nicht in der Zeitung gelesen hätte.

Zumindest hat sie mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Sind nämlich nicht nur die ganz Jungen, die sich anders informieren.

Dieser Hype um das iPad. Will ich eins? Glaub schon. So aus Neugier. Oder doch lieber nicht, weil Apple und weil ich noch ein wenig über Mr. Jarvis‘ Worte nachdenke. Je länger ich dies tue, desto mehr will ich mich mit Android und Google anfreunden. Weil sie mir weniger böse vorkommen.

Ich woanders: Haare-App getestet.

Mein April #3

Auf das Wetter ist kein Verlass mehr. Eigentlich sollte es das komplette Wochenende regnen, auch an der Küste und dann scheint hier die ganze Zeit die Sonne. Trotzdem ist die Schlange vor dem Klimahaus in Bremerhaven so lang, als ob es was umsonst gibt. Dabei kostet der Eintritt 13,50 Euro.

Nach einem (ernüchternden) Bummel durch die Stadt und Kaffee und Eis in der Sonne (Irgendwann haben die Betreiber auch kapiert, dass es sich positiv auf den Umsatz auswirken könnte, wenn man einfach ein paar Tische und Stühle mehr draußen aufstellt) ist die Schlange verschwunden. Auf geht es also.

Bitte melken @Schweiz

Das Museum ist wirklich einzigartig. Die Reise beginnt in Bremerhaven, von dort geht es entlang des achten Längengrades durch die verschiedenen Klimazonen der Welt. Erster Halt ist die Schweiz, wo man Kühe melken kann. Das tollste: Es riecht nach Heu und Bauernhof. Das ist toll.

In Sardinien ist es warm, noch angenehm warm, denn es wird nun erst einmal immer wärmer. Durch Kanak, Niger, durch den schwülwarmen Regenwald, und dann nach Kamerun. Hey, das ist ein Museum und die Klimaschwankungen führen bei mir zu regelrechten Hitzewallungen. Gut, dass es den Museumspädagogen ähnlich ging, denn am Ende von Kamerun, kurz bevor es in die Minusgrade der Antarktis geht, gibt es ein kleines Café: Wasser.

Meer

Nach dem Zwischenstop geht es nach Samoa und dann in die Arktis und irgendwann kommt der Besucher oben und damit wieder in Bremerhaven an. Schlauer, weil er das Leben der Menschen, das Klima, die Vegetation kennengelernt hat.

Wand @Klimahaus

Ganz oben gibt es dann noch ein Wetterstudio, in dem der Besucher sicherlich noch einmal Stunden verbringen kann. Ich nicht, ich kann nicht mehr so viel aufnehmen, nehme nur wahr, dass Mr. Kachelmann dort noch als Wettermann fungiert. Hinunter geht es dann mit den vier Elementen, glücklicherweise mit ein bisschen Spielkram.

Memo to me: Muss dringend meine Mutter nach diesem Rezept für den Rinderspieß und den Linsensalat fragen, das sie sich bei einer Kochsendung mit Lafer und Lichter abgeschaut hat. Auch wenn ich ungefähr eine Dreiviertelstunde (!!) damit verbrachte, die Orangenstücke zu enthäuten. Gibt’s da vielleicht einen Trick?

Mein April #2

Yeah, Autobahn. Zwar mit Stau, aber ich liebe es, lange Strecken mit dem Auto zu fahren. Besonders in den Norden. Erst durch das Ruhrgebiet schlängeln, durch die Baustellen um Münster und Osnabrück, dann der Wettlauf gegen das Navi, die richtige Abfahrt zu nehmen, um nicht über die A28, sondern fein durch Bremen vorbei an dem Beck’s-Gebäude über die Weser und dann auf die A27 zu gelangen. Diesmal: Abfahrt verpasst, stattdessen auf der Autobahn über die Weser und Bremer Kreuz. Neuer Rekord: Mein kleines Auto kann 180 km/h fahren. Bisher lag der Rekord bei 175 km/h.

Dammer Berge wird erweitert. Frage mich, ob es einen weiteren Bogen über die Autobahn geben wird.

Auch in Bederkesa wird viel gebaut, die Hauptstraße durch den Ort ist komplett gesperrt, sieht schlimm aus. Genau wie der Weg am Kanal. So viele umgeknickte Bäume. Sowieso: Das Ortsbild ist nicht mehr das, was es mal war. Der Schuhladen ist weg, stattdessen ist da jetzt die Apotheke. Ein komisches Modehaus, Billigläden prägen den Ortskern, Ernsting Family, Schlecker, bei Kammann gibt es nur noch B-Ware. Schade.

Aber: das beste Schoko-Eis der Welt.

Außerdem gegessen: Käsebrot, Matjes mit Bratkartoffeln, Kuchen, Lachsbrot. Und so.

Mein April #1

Könnte sein, dass die Kaltmamsell das Tagebuchbloggen jetzt lässt (Gute Besserung!). Trotzdem hatte ich mir vorgenommen, den April mal dafür zu nutzen, dieses Tagebuchschreiben mal wieder auszuprobieren. Also ob ich das noch kann, obwohl ich das doch seit Jahren schon nicht mehr gemacht habe. Oder eben immer nur im Urlaub. Ein Monat, ein Test. Mal sehen, wie es wird.

Dass ich definitiv zu früh aufstehe, merke ich daran, dass es nun doch wieder dunkel ist, wenn der Wecker klingelt und die Straße derzeit so verdammt leer ist, weil eben alle Welt weg ist oder wenigstens Urlaub hat. Not me.

Komische Tage sind das, wenn die Nachmittagskonferenz der Zeitung ausfällt, weil sie aufgrund des Erscheinungstages erst am nächsten Tag stattfindet. Bringen den ganzen Rhythmus durcheinander. Andererseits schafft man dann einfach mehr. Themen vorbereiten fürs lange Osterwochenende, ausführliche Übergabe, Mails beantwortet, Video zusammengeschnitten. Trotzdem erst um 17 Uhr aus dem Büro gekommen. War das eigentlich der Feierabendverkehr oder doch schon der Osterstau?

Geguckt: Letzte Stunde von „Fluch der Karibik 2“ (Was für ein Dreck), „Gossip Girl“ (Armer Chuck), „The Delicious Miss Dahl“ (Yummy!). Diesmal war das Thema „Romantic“ und Frau Dahl hat sehr ansprechende Jakobsmuscheln zubereitet und diesen Rharbarber-Kram, der auch in ihrem Buch steht und den ich in der Rharbarber-Saison dringend nachkochen muss. Dank ihr weiß ich jetzt auch, wie Blinis gehen, eine Mahlzeit, dass ich durch die Milchschnitten-Werbung der Klitschko-Brüder kennengelernt habe. Was ich an der Sendung mag: Dass die Rezepte so einfach sind. Kein ewiges Rumgekoche, sondern meist reichen frische Zutaten und maximal eine Küchenmaschine. Memo to me: „Beef shepherd’s pie with champ“ abwandeln und ausprobieren.

Frühstück in der Kantine. Zur Feier des Tages: Lachsbrötchen. Mittags ebenfalls Kantine. Habe mich diesmal gegen Fleisch dafür für vegetarische Burritos mit süß-saurer-Soße entschieden, dazu Möhrensalat (Die Geschichte hebe ich mir für einen weiteren Kantinentag auf. Jahaaah, Frau Bluhm erzählt euch bald die Möhrensalat-Geschichte!). Leider hieß vegetarisch: Mais. Ich bin kein Freund von Dosenmais, ich könnte sogar sagen: Ich hasse Dosenmais. Besonders, wenn ich nichts anderes als Dosenmais bekomme. Um satt zu werden, habe ich den Mais in der Soße ertränkt. Abendessen fiel aus wegen exzessivem Konsums von Maoam-Gummikram.

War ja gar nicht so schwer.