Mai #26, Tuolumne

Ich wusste bisher nicht, dass Kalifornier auch backen können. Seit dem Frühstück im „Gunn House“ werde ich sie aber auch dafür in Erinnerung behalten. Hier gibt es nämlich vor allem Kuchen zum Frühstück. Carrot Cake (hab ich nicht probiert), unzählige Sorten Muffins, Obstkuchen und ein Schokoladenkuchen, den man sich wirklich allerhöchstens zum Frühstück leisten kann – göttlich.

Erst auf dem Parkplatz bemerke ich, dass das W-Lan, das eigentlich auch auf dem Zimmer funktionieren soll, hier perfekt funktioniert. Nur einer der vielen Momente, in denen man über einen Internetzugang verfügt, zum Telefonieren aber keinen Empfang hat. Nicht dass ich es will, aber die Möglichkeit zu haben, ist grundsätzlich nicht so schlecht.

Columbia State Park

Der erste Stop ist der Columbia State Park, noch einmal Geschichte, noch einmal alte Goldzeit. In dem Park gibt man sich sehr viel Mühe, zu zeigen, wie das Leben damals so war. Wie hunderttausende in die Gegend kamen, auf der Suche nach Gold. Aus allen möglichen Ländern. Wie sie ihr Glück versuchten und dann doch auch andere Dinge machten. In dem Park laufen alle in Kleidung von früher rum, die Häuser sind toll hergerichtet. Ich fühle mich ein bisschen wie in einem der Western, die ich vor Jahrzehnten mal gesehen habe. Der schönste Moment: Ein sehr süßes älteres Ehepaar erzählt von den Deutschen, die da angekommen sind. Der Mann hat deutsche Wurzeln und spricht ein perfektes Deutsch und er erzählt so herzlich und begeistert, dass ich zwischendurch beinahe vergesse, worum es eigentlich geht. Im wahren Leben ist der Mann Rentner, er macht diese Auftritte ehrenamtlich, wie so viele hier in der Gegend. Ein anderer trug sogar einen Orden an seiner Brust: 5500 Stunden hat er bereits an ehrenamtlicher Arbeit geleistet.

Saloon, Groveland

Mittagessen in Groveland, einem kleinen Ort, der leider nicht viel zu bieten hat – außer den ältesten Saloon. Ich bin nicht sonderlich beeindruckt, finde aber die an der Decke hängenden Geldscheine lustig – kennt man ja auch aus Filmen. Das Essen im Groveland Hotel gereicht – ein Hotel, in dem ein Geist haust, der den Namen Lyle trägt.

Me @Yosemite Park

Ich bin froh, dass wir den Rückweg nicht über diese sehr serpentinige Straße nehmen, sondern durch den Yosemite Park fahren. Das dauert zwar deutlich länger, da uns allen aber schon auf dem Hinweg schlecht geworden ist, ist das die richtige Entscheidung. Auch weil der Blick atemberaubend ist. Wald, Berge, Wasserfälle, der Merced River – tolltolltoll.

Mariposa

In Mariposa angekommen geht es zum California State Mining and Mineral Museum und danach in einen kleinen Laden, in dem seit ein paar Jahren selbstgebrautes Bier ausgeschenkt wird. Ich überlege gerade, auf welche diplomatische Art und Weise ich über die Qualität der vier Biersorten schreiben sollte, ich kann nicht einmal schreiben, welches ich am besten bzw. schlechtesten fand. Es ist dünn, zu süß und mit seltsamen Abgang. Wein können die Kalifornier definitiv besser.

Und dann freue ich mich schon einmal auf den nächsten Tag. Es geht so richtig in den Yosemite Park. Natur!

(Sollte irgendwer da mal in der Gegend sein und ein gutes Essen essen wollen, der sollte sich vom rustikalen Stil im Yosemite Bug nicht abschrecken lassen und dort Dinner zu sich nehmen. Wirklich!)

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