Kinderbetreuung und so

Wie sagte es heute eine Pekip-Mama so schön: „Einen Kita-Platz zu bekommen ist schwieriger als einen neuen Job!“ Man versteht es nicht, wie es sein kann, dass die Vergabe von diesen Plätzen so seltsam abläuft. Erstmal hat jede Kindertagesstätte ein eigenes Vorgehen. Mal kann man sich immer auf die Warteliste setzen lassen, mal gibt es dafür bestimmte Termine. Mal gibt es diese Termine mehrmals im Monat, mal nur einmal im Vierteljahr. Das führt natürlich dazu, dass die Eltern (ich formulier das mal geschlechtsneutral) ihr Kind auf alle möglichen Listen setzen in der Hoffnung auf einen Platz. Dann müssen die Kleinen zum Start des Kindergartenjahres, also Anfang August, mindestens vier Monate alt sein. Ansonsten kann man sich nur fürs nächste Jahr anmelden. In Düsseldorf soll das jetzt anders werden. Da will man eine zentrale Warteliste einrichten. Ich glaube zwar nicht, dass das funktionieren wird, aber das wär ja schon mal was.

Die Alternative zur Kita, gerade für die Unter-Dreijährigen: eine Tagesmutter. Doch auch die freien Plätze bei Tagesmüttern richten sich nach dem Kindergartenjahr, heißt: im August/September gibt es freie Plätze. Danach wird es wiederum schwierig. Wer jemanden kennt, der jemanden kennt, ist im Vorteil. Ich werde also demnächst die Vormittage auf Spielplätzen verbringen, schauen, wie die dort versammelten Tagesmütter mit den Kindern umgehen und je nach Eignung fragen, ob sie nicht demnächst Kapazitäten für ein ganz bezauberndes Früchtchen haben.

Es ist ja schon ein Wunder, dass es hier in NRW einen Kita-Platz für die Über-Dreijährigen gibt. Nix Neues, aber ich kann mich darüber immer wieder aufregen, noch besser natürlich, seitdem ich selbst betroffen bin: Wer vorher wieder in den Job zurückkehren will, braucht entweder mittlerweile verrentete und willige Verwandte, zahlt sich dumm und dämlich oder bleibt daheim. Inklusive Babykotzedepression.

9 Antworten zu “Kinderbetreuung und so”

  1. Jazzer sagt:

    Wir haben heute erfahren, dass zum Monatsende alle drei Betreuerinnen unserer Spielgruppe gehen, da ihre Zeitverträge auslaufen.

    Zum 1.8. sind somit ALLE Bezugspersonen der Zwerge (0 bis 3 Jahre) auf einmal weg. Ich könnte echt k*tzen. Zudem wird die komplette Gruppe „Kibiz“-bedingt zum Jahresende aufgelöst und geht in einer 2-6jährigen-Gruppe auf. Es ist wirklich nicht auszuhalten.

    Und die Leidtragenden sind neben den Kindern vor allem die Erzieherinnen und Erzieher, denen keinerlei Planungssicherheit gewährt wird. Es gibt maximal Jahresverträge. Und das bei angeblich ach so sozialen Trägern.

  2. Kashka sagt:

    Die fehlenden Betreuungsmöglichkeiten halte ich auch für eines der entscheidenden Gründe, warum Frauen in Führungspostionen rar gesät sind.
    Solange da nicht was getan wird, ist jede Frauenquote sinnlos.

  3. Tillmann sagt:

    Man hört ja andauernd diese Klagen. Kann ich gar nicht nachvollziehen. Vielleicht hatten wir auch nur Glück,

  4. Kat sagt:

    Man braucht nicht zu glauben, dass man für ein dreijähriges Kind trotz Rechtsanspruch auch gleich einen Platz erhält. Dank der langen Sommerferien und rar gesäter Betreuungsplätze darf unsere Tochter erst mit 3 1/2 Jahren in den Kindergarten. Es ist einfach alles frustierend! Aber es hilft am Ende nichts…

  5. nuf sagt:

    In Berlin ist das nicht anders. Ich finde, die Kitas sollten Online-Wartelisten mit Login haben. Wenn man Interesse hat, dann muss man einmal im Monat ein Häkchen setzen. Aus Sicht der Kita ist dieses Choas nämlich genauso blöd. 150 Leute auf der Warteliste und wenn man dann 5 Plätze zu vergeben hat, muss man erstmal 60 Leute durchtelefonieren, weil 55 nämlich nicht gesagt haben, dass sie keinen Platz mehr brauchen oder doch lieber woanders hin wollen.
    Von zentralen Wartelisten halte ich nichts. Ich möchte doch entscheiden zu welcher Kita (päd. Konzept etc.) ich das Kind gebe.
    Für Kind 3.0 haben wir jetzt 8 Monate auf den Platz gewartet. Schwanger werden sollte man also nur so dass das Kind im August geboren ist…

  6. bluevelvet sagt:

    Als ebenfalls Düsseldorfermutti hatte ich vor mehr als zwei Jahren ähnliche Probleme. Genau über den von Dir beschriebenen Weg habe ich eine Supertagesmutter mit Beginn Februar gefunden. Ich kann Dir nur raten soviele Mütter wie möglich anzusprechen, ob Sie nicht jemanden kennen, der jemand kennt! Meine Tagesmutter hat in den letzten Jahren alle Kinder über Empfehlungen bekommen.
    Ach und die Suche nach einem passendem Kindergartenplatz ist genauso spannend. Ein System gibt es da auch nicht! Ich würde mich ab dem 1. Geburtstag um die Anmeldungen kümmern. Das war soooo
    zeit- und nervenaufreibend!

  7. Peter sagt:

    Wir haben in den ersten zwei Jahren mal schnell den Gegenwert eines Kleinwagens in eine private Kita investiert. Das ist ungefähr der selbe Betrag, den wir durch Elterngeld zuvor bekommen hatten. Das führt dann auch die Von-der-Leyen’sche Elterngeld-Posse endgültig ad absurdum: Für die ersten paar Monate eine Unterstützung anbieten und die Eltern dann bei Betreuungsproblemen schön hängen lassen.

  8. Doreen sagt:

    Das Problem habe ich hier in Berlin auch. Man muss sich praktisch gleich als erstes nach dem positiven Schwangerschaftstest um einen Kita-Platz kümmern, wenn das Kind nach der Elternzeit von einem Jahr (länger kann ich mir das finanziell nicht leisten und will eigentlich auch nicht länger Zuhause bleiben) in den Kindergarten gehen soll/muss. Ich hab erst kurz nach der Geburt angefangen mich darum zu kümmern und komme nicht mal mehr auf irgendwelche Wartelisten, keine Ahnung wie ich das machen sollte nächstes Jahr wieder zu arbeiten.

  9. Melanie sagt:

    Ich hatte das Glück über meinen Arbeitgeber einen Kita-Platz für meinen damals 1-Jährigen bekommen zu haben. Stattdessen hatte ich jetzt aber mit drei Riesenprobleme einen Ãœ3 Platz hier in Düsseldorf zu finden…damit hatte ich nun gar nicht gerechnet…