7 Tage zu viert.

Alles anders. Neun Monate Zeit gehabt, mir auszumalen, wie es wohl so ist, wenn da irgendwann noch ein Mitbewohner in unsere Wohnung zieht. Aber wie es dann wirklich ist, nun ja.

Manches ist so wahnsinnig vertraut. Dieses kleine Wesen, dass dem ersten Sohn optisch so ähnlich ist, nur ein bisschen kleiner, leichter. Die Grimassen, die Geräusche, das Donnern in der Hose mit diesem Geruch, den man sofort wieder erkennt. Und mit dem die Erinnerungen an Wäscheberge wiederkommen. (Womit hatte ich damals noch die Flecken bekämpft?) Und die Wäscheberge.

Wie sehr sich innerhalb der wenigen Tage auch der Blick auf den großen Sohn verändert. Die Hände, die zuvor so winzig erschienen, wirken jetzt übergroß. Sowieso ist alles an ihm plötzlich so riesig. Hinzukommt seine neue Rolle in der Kita, eben nicht mehr der Kleine zu sein. Wir führen andere Gespräche, er äußert andere Gefühle, er ist jetzt ein großer. Ein großer Bruder. Einer, der beim ersten Meckern des kleinen Bruders hektisch nachfragt, was er denn haben wolle. Einer, der ständig am kleinen Bruder rumtüdeln würde, wenn wir ihn ließen. Einer, der unseren Nachbarn erklärt, dass wir den kleinen Bruder nicht mehr hergeben. Aber eben auch einer, der ungestüm herumhüpft, drückt und Nerven kostet. Zu aufregend sind diese ersten Tage für ihn.

Und ich selbst? Kämpfe mich vorwärts. In die neue Rolle, in etwas mehr Gelassenheit. Und sagt jetzt nicht, dass das bei all dem Schlafmangel hoffnungslos ist. Es muss.

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