Fünf Dinge, die ich über die deutsche Newsletterlandschaft gelernt habe

Ich habe in dieser Woche ein neues Seminar vorbereitet – Thema: Newsletter. Wie funktionieren sie, Inhalt, Aufbau, Storytelling, das ganze Programm und ich habe aus diesem Grund auch sehr viele neue Newsletter abonniert. Um Best Cases zu finden, um zu verstehen, wie sie funktionieren und manche auch wieder ganz schnell abzubestellen. Ein paar Dinge sind mir dabei aufgefallen und ich dachte, sie könnten dich auch interessieren.

Erstens: Es gibt ein paar tägliche journalistische Newsletter. Das Morning Briefing des Handelsblatts, das Steingart-Briefing, der Checkpoint, der Tagesanbruch von T-Online, Trending und noch ein paar andere: Fällt dir was auf? Alles Männer! Liegt das an mir oder gibt es kaum tägliche Newsletter-Schreiberinnen. (EDIT: Als Reaktion auf meinen Newsletter schrieb Lorenz Maroldt vom Tagesspiegel“: „Inzwischen schreiben drei Kolleginnen regelmäßig den Checkpoint (ich mache ja nur noch drei- bis viermal die Woche): Anke Myrrhe, Laura Hofmann und Ann-Kathrin Hipp.“ Danke Lorenz!

Zweitens: Wenn Medienhäuser Newsletter herausgeben, spielt echte Personalisierung eine untergeordnete Rolle. Und damit meine ich nicht, dass ich wenigstens mit Namen angeredet werde – selbst das klappt bei den meisten nicht. Ich hatte gehofft, dass die meisten die vergangenen Jahre genutzt haben, um in die CRM und Infrastruktur zu investieren.

Drittens: Es gibt verdammt viele richtig gute Newsletter, die in One-Woman- oder One-Man-Shows betrieben werden. Johannes Klingebiels Zine, Tibor Martinis 10plus1, seit kurzem auch Nikolaus Röttgers KI-Briefing oder Pit Gottschalks Fußball-Briefing – um ein paar männliche Varianten zu nennen. Aber auch Vanessa Gieses Newsletter, der Kolumbus, Sue Reindkes „E-Mail für dich“ sind toll und lese ich regelmäßig.

Viertens: Es gibt noch so viele andere Newsletter zu entdecken – das hat mein Aufruf bei Facebook gezeigt. Dort haben ganz viele Menschen ihre liebsten Newsletter hinterlassen – es lohnt sich dort zu stöbern!

Fünftens: Die Zahl der bezahlten Newsletter ist gering. Zwar gibt es auch in diesem Bereich einige gut funktionierende Modelle (Stratechery) und Experimente (Social Media Watchblog) aber auch , aber die meisten nutzen Newsletter vor allem zur Kundenbindung, Information, Markenbildung oder zum Abverkauf von Produkten und Dienstleistungen. Ich bin gespannt, ob sich das in den nächsten Monaten wandeln wird.

Was gibt es noch zu entdecken? Ich freue mich über Hinweise.

Meinen Newsletter kannst du übrigens hier abonnieren.

Eine Antwort zu “Fünf Dinge, die ich über die deutsche Newsletterlandschaft gelernt habe”

  1. […] schrieb Franziska Bluhm in ihrer Anmoderation zu einem Beitrag über deutsche Newsletter und zählte „Fever Pit’ch“ dazu. Ihre Aussage hat Gewicht: Seit Jahren beobachtet und analysiert Franziska Bluhm Journalismus, sie […]