Die Zahlungsbereitschaft für digitalen Journalismus ist mies. Die Gründe sind klar.

Warum ist es nur so schwierig, das Abomodell in die digitale Welt zu übertragen? Dieser Frage stellen sich viele Medien- und Verlagsmanager täglich und die Antworten darauf variieren vermutlich auch – je nach Tagesperformance und Gesprächspartnern. Gut, dass es mittlerweile ein paar Studien gibt, in denen untersucht wird, warum die Zahlungsbereitschaft für journalistische Inhalte eigentlich so gering ist. Aber für Netflix, Spotify und Co. wird ohne zu Zucken monatlich Geld überwiesen.

Die neueste Studie stammt von „Next Media Hamburg“ und Statista und zeigt: Die Mehrheit will nix für Journalismus bezahlen. 49 Prozent der Befragten sagen das. 19 Prozent würden maximal fünf Euro und 22 Prozent maximal 15 Euro ausgeben.

Ein weiterer spannender Aspekt: 40 Prozent würden lieber einen Artikel lesen, der von einer künstlichen Intelligenz erstellt wurde und kostenlos zur Verfügung steht als einen Text der kostenpflichtig und von einem ausgebildeten Journalisten geschrieben wurde. Oder anders herum: Es gibt immerhin eine Zahlungsbereitschaft, wenn klar gemacht wird, wer einen Text verfasst hat und dass er in einer Qualität geschrieben wurde, die nur ein Mensch abliefern kann.

Wenn das digitale Abomodell das Geschäftsmodell der Zukunft für Journalismus sein soll, dann muss sich jedes Medienunternehmen immer wieder folgende Fragen stellen: Liefern wir relevante Inhalte für unsere Kunden? Was ist eigentlich das Produkt, dass ich verkaufe? Stimmt die Verpackung und kommunizieren wir diese richtig? Und zu guter Letzt: Ist der Preis wirklich angemessen?

Es gibt nur sehr wenige Häuser, die die meisten dieser Frage mit „Ja“ beantworten können.

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