Warum Medienmacher und Kommunikatoren einen Blick in das Usethenews-Playbook werfen sollten

Wie nutzen junge Menschen eigentlich Medien? Diese Frage beschäftigt uns alle berufsbedingt immer wieder. Deshalb konsumiere ich beispielsweise zum einen Kanäle und Medien, die genau für diese Zielgruppe gemacht sind. Und manchmal wundere ich mich dabei, zum Beispiel über die Überinszenierung von Podcast-Formaten wie „Noise“ oder „Wild Wild Web – die Kim Dotcom Story“ oder fühle mich gut informiert wie etwa in „Der Mann in Merkels Rechner„. 

Zum anderen kannst du Studien und andere Meta-Analysen lesen. Eine davon ist zum Beispiel das Usethenews-Playbook. Es beschäftigt sich damit, wie sich junge Menschen (bis 30) in Deutschland informieren und wie man für diese Generation ansprechende und zeitgemäße Nachrichtenangebote entwickelt. Neben Erkenntnissen aus der umfangreichen Studie zur Mediennutzung der U30-Generation zeigt das Playbook viele Beispiele für „junge“ Nachrichtenangebote und teilt Erkenntnisse der Macher. So erhält jeder, der das Buch liest, wirklich einen guten Eindruck, worauf es ankommt. Besonders gut finde ich die Hinweise auf das Zusammenspiel von Journalismus und Medienkompetenz. Denn wenn wir als Gesellschaft wollen, dass Jugendliche in der Lage sind, gute von nicht so guten Quellen zu unterscheiden, dass sie schätzen, was Journalismus leisten kann, dann muss die Vermittlung von Medienkompetenz bereits in der Schule stattfinden – zeitgemäß.

Einer der entscheidenden Sätze der gesamten Studie war für mich folgender: „Nur durch solides Handwerk sowie verlässliche und tiefgründige Inhalte aus verschiedenen Perspektiven kann es gelingen, sich von nicht journalistischen und meinungsstarken Akteur:innen abzugrenzen und einen überzeugenden Mehrwert zu schaffen, für den man im Zweifel auch bereit ist, Geld zu bezahlen.“

Gleichzeitig müssen die Formate und Produkte einen klaren Nutzen transportieren, sich auf strategische Ziele fokussieren, im Markt bestehen können und im Rahmen der eigenen Ressourcen umsetzbar sein – Dinge, die für jedes digitale Produkt und Format gelten, egal an welche Altersgruppe man sich wendet. 

Der dritte Punkt, um Zielgruppen gut zu verstehen, ist: ran an die Zielgruppe. Reden, beobachten, verstehen. Was macht eine 17-Jährige bei Tiktok? Auf welchen Plattformen sind sie unterwegs? Und wie funktioniert eigentlich Discord? Ist das, was wir uns da gerade ausdenken, wirklich zeitgemäß? Produkte, Formate, Medien – sie werden immer besser, wenn sie von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Kompetenzen entwickelt werden.

(Dieser Text war Teil meines wöchentlichen Newsletters. Hier kannst du ihn abonnieren.)

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