Sätze, die die Welt bedeuten (3)

Beim Brennen einer CD: „Mist, verbrannt!“

Zapp

Das Medienmagazin. Muss ich mal loswerden. Eigene Entscheidungen des eigenen Senders werden in ein rechtes Licht gerückt. Ohne kritische Beleuchtung. Sauberer Journalismus? Von wegen. Vielleicht sollte man solchen Sendungen verbieten, über das eigene Haus zu berichten.
Und dann diese Moderatorin. Furchtbar. Vielleicht ist es was persönliches, aber ich mag sie nicht. Obwohl sie sich mittlerweile ein bisschen gemacht hat. Allein Fragen wie „Ich hatte das Gefühl, dass sie das verletzt hat, stimmt das?“ – Ja, was soll die gute Frau denn antworten als: ‚Nein!‘ Das ist doch mal knallhart nachgefragt. Schöner geht’s nur noch in guter Privatfernsehen-Manier à la Olli Geissen ‚Wie war das damals für dich?‘ oder ‚Was hast du dabei gefühlt?‘.
Hey, ihr seid öffentlich-rechtlich!
Natürlich darf auch ein big-brother-kritischer Beitrag nicht fehlen. Warum man dieser Sendung überhaupt ein Forum gibt. Dann noch ein kleiner Hetzbeitrag über RTL aufgehangen an einem Spiegel-Artikel aus den letzten Wochen zur kränkelnden Musikindustrie – seid doch bitte nicht so vorhersehbar!

Schmuddelig

„Ach übrigens, das HIER ist ja übrigens genial. Wenn der Typ so fickt wie er schreibt, dann will ich den ficken.“ (Berit Geissler)

Mittwochsfazit

Wortkarg, weil müde. War trotzdem schöner Abend. Doch überraschte eins: Hatte sich doch in der Vergangenheit der prollige Mann im roten Hemd in mein Herz getextet und die Lachmuskeln zum heftigen Zucken angeregt, so ist es nun der schlacksige Mann mit feiner Brille, der mich mehr zum Schmunzeln brachte. Feiner Humor, sorgfältig gewählte Worte. Schön.
Denn wenn man nichts zu sagen hat oder sich selbst nicht in der Lage fühlt, dann lässt man reden. Sich berieseln. Und wenn dann jedoch selbst das Lachen mühsam erscheint, dann heißt es: Schlafen gehen.

„Wir sollten mal wieder tanzen gehen“

Früher ging man ständig tanzen. Mindestens einmal in der Woche wurden die Hüften geschwungen, die Becken gekreist. Manchmal war es auch so, wie in diesen unsäglichen RTL2-Reportagen, in denen sich Jugendliche zuerst aufbrezeln, und dann das Ritual des Vorglühens vollzogen wird. Gemeinsam versteht sich, mit viel Gegacker bei den Damen und prolligen Sprüchen bei den Herren.
Menschen, die diesen Satz austauschten, belächelte man. So werde ich bestimmt nie!
Später dann wurden diese Happenings seltener, immer öfter ging man mal „was trinken“, traf sich manchmal sogar Zuhause und trank zusammen eine Flasche Wein bei gutem Essen.
Und mittlerweile: Der besagte Satz tröpfelt über die eigenen Lippen, nicht einmal einen Gedanken verliert man daran, dass es irgendwie spießig, langweilig oder sonst irgendetwas sein könnte. Irgendwann werden dann doch Erinnerungen wach. Erinnerungen an besagte Zeiten.
Doch bereuen. Ohne mich.

Knusperhuhn

Die Legende eilte ihm voraus. In einer Berliner Kneipe, nein, keine an der Ecke, sollte es das beste Huhn der Stadt geben. Knusprig, und halt richtig gut. Schon lange hatten wir uns vorgenommen, dies auch wirklich zu testen. Gestern ist’s dann endlich passiert.
Dagewesen. Huhn gegessen, welches wirklich nicht schlecht war. Aber war es das beste? Der Stadt? Nach langem Überlegen stellte ich fest: Kann sein. Aber vor allem ist es mein erstes. In dieser Stadt.

Der beste Satz des Tages

„Ich melde mich dann, wenn ich mein Studium beendet habe.“

(vielleicht heute ein wenig überstrapaziert. egal.)

Die Hand?

Sie schmerzte. Am Valentinstag besonders stark. Mittlerweile nicht mehr zu sehr. Doch auch in diesen Dingen gilt: Selbst ist die Frau. Denn hat man das eine Wehwehchen gerade einigermaßen überwunden, besorgt man sich doch gleich mal ein Neues. Wäre ja auch langweilig, so völlig unversehrt, dachte ich mir und quetschte mir am gestrigen Sonntag doch gleich mal den Finger.
Ort des Geschehens: Eine Kreuzberger Seitenstraße, in der so enger Parkplatz frei war, dass die Beifahrerin doch lieber mal aussteigt, bevor der Fahrer galant in die Parklücke steuerte. Sie schließt die Tür (ja, es ist gerade einfacher, in der dritten Person zu schreiben, es schmerzt sonst zu sehr…), vergisst jedoch den Knopf zum Verriegeln runterzudrücken. Der Fahrer, meist sehr bedacht, dass alles mit rechten Dingen zugeht, öffnet die Tür nochmals, weil er dachte, dass diese nicht richtig verschlossen war. Ich, also schnell die Hand reingesteckt, um den Knopf runterzudrücken, doch leider war das kleine Händchen nicht schnell genug,… na, ich muss hier wohl nicht weiterschreiben, weil der Rest der Geschichte selbst erklärend ist. Nur so viel: Es hat verdammt weh getan, es geht dem Mittelfinger den Umständen entsprechend gut und er ist auch einsatzfähig.
Wunden geleckt habe ich dann gestern Abend, als ich mir nochmal „Die fabelhafte Welt der Amélie“ anschaute. Schnief.
Wofür braucht man eigentlich so einen Mittelfinger?

Aussprache

Unterwegs gewesen. In Gegenden, in denen Mütter ihren Kindern sagen, dass die Tante die Lebensmittel noch kassieren muss. Nie, aber wirklich nie werde mit meinen Kindern so reden. Nie.
Es liegt sicherlich daran, dass „Kassiererin“ oder „Verkäuferin“ wirklich schwierige Worte sind. Aber niemand kann mir erzählen, dass „Tante“ schneller, einfacher oder was auch immer über die Kinderlippen geht als das Wort „Frau“.

FILM: Mystic River

Es ist nicht wirklich ein Argument, diesen Film zu sehen, weil er in der letzten Nacht zwei Oskars eingeheimst hat. Denn schließlich ist’s schon am Freitag passiert und diesen großen Oskar-Abräumer hab ich auch nicht gesehen. Genauso wie die ersten beiden Teile.

Auch wenn ich hier keine schlüssige Argumentation aufbauen kann/will oder was auch immer, habe ich es letztendlich nicht bereut, dieses Werk von Clint Eastwood angeschaut zu haben. Obwohl ich in den ersten Minuten auf dem Kinosessel ernsthaft darüber nachdachte, ob ich mir ein solches Thema auch noch in der Spätvorstellung antun muss.

Grund für diese Zweifel war das Thema des Films. Die drei Jungen Dave, Sean und Jimmy spielen wie jeden Nachmittag auf der Straße. Ein Stück des Gehsteges wurde gerade frisch betoniert, so dass sie auf die Idee kommen, ihre Namen dort zu verewigen. Gerade als Dave seinen Namen mit einem Stock einritzt, kommt ein Auto mit zwei Herren vorbei, die die Jungen stark verunsichern und schließlich Dave dazu bringen, in deren Auto zu steigen. Ein Fehler, denn in den nächsten vier Tagen wird dieser übel missbraucht, bis er die Flucht ergreifen kann.

Diese Ereignisse verfolgen Dave (Tim Robbins, er hat den Oskar wahrlich verdient) bis an sein Lebensende. Zwar heiratet er und bekommt sogar ein eigenes Kind, doch überschlagen sich die Ereignisse, als eines Morgens die 19-jährige Tochter von Jimmy (gespielt von Sean Penn) tot aufgefunden wird. Weil Dave in dieser Nacht spät und Blut überströmt nach Hause kommt und seiner Frau erzählt, dass er einen Mann womöglich so sehr zusammengeschlagen habe, dass dieser nicht mehr lebt, wird er bald verdächtigt, der Mörder zu sein.

Wie es weitergeht, wird nicht verraten, schließlich soll sich der Kinobesuch auf für die Lesenden noch lohnen, doch kann man sagen, dass hier ein spannender Film gezeigt wird.

Leider hat sich Clint Eastwood bemüht, den Film durch allerlei Nebenschauplätze aufzufüllen, was meiner Meinung nach dazuführt, dass „Mystic River“ seine Längen hat. Glücklich ist dann der, der aufgrund von abrupter Müdigkeit einige Szenen verpasst.

Ich hab ihn ganz gesehen und hab mich stellenweise gelangweilt. Bereue den Kinobesuch aber dennoch nicht.