DLD09 (2)

Der Tag begann früh, weil ich schlecht geschlafen habe (Wenn es sowas wie eine Grüner-Veltliner-Unverträglichkeit gibt, dann hab ich die.). Mit Markus lief ich diesmal zum HVB-Forum, die Kälte und der kleine Spaziergang tat gut. Nach einem kurzen Frühstück (Das Rührei!) setzte ich mich in das erste Panel.

Internet Politics Jeff Jarvis sprach mit Mark Gorenberg, Jack Hidary, Randi Zuckerberg (Die bekommen bei Facebook ein Training, so dass man in jeden Satz das Wort „Incredible“ einbauen muss.) und Micah Sifry. Dies war ganz spannend und interessant, weil die Panel-Teilnehmer mit allerlei Zahlen um sich warfen. Wie viel Geld Obama und Co. im Internet gesammelt haben, wie oft Youtube-Videos im Zusammenhang mit dem Wahlkampf abgerufen wurden – alles extrem spannend. Die Erkenntnis: Was in den USA funktioniert, muss hier noch lange nicht funktionieren. Und auch wenn sich gerade alle deutschen Politiker ein Twitter-Account zulegen (und es mit irgendwelchen seltsamen Mitteilungen befüllen), heißt das ja noch lange nicht, dass man die Kollegen gleich lieber wählt. Oder gar unterstützt.

Ich versuchte mich kurz darauf am „Eastern-Europe“-Panel, scheiterte aber, weil die Teilnehmer die kostbare Diskussionszeit dazu nutzten, ihre Unternehmen in langweiligen Powerpoint-Präsentationen vorzustellen. Irgendwann hatte ich genug. Kann also sein, dass es noch besser wurde.

Nach der Pause wechselte ich den Saal und begab mich zu David Weinberger, der erzählte, wie Wissen mittlerweile anders organisiert ist. Meine Lieblingsaussage hatte leider nichts mit dem Thema zu tun.

Und dann ging es um die Zukunft meiner Zunft. „New Media Models„, moderiert von Jochen Wegner. Auf dem Panel Jeff Jarvis, Carolyn McCall, Michael Arrington und Tyler Brulé. Das war toll. Weil ich Arringtons Rampensau-Performance bisher noch nie live erleben durfte. Weil Jeff Jarvis und Carolyn McCall ein paar kluge Dinge sagten. Auch Hubert Burda meldete sich zu Wort, um festzustellen: „You get lousy pennies on the web“. McCall fügte hinzu, dass
sich die Business-Modelle von Nachrichtenseiten im Internet in den kommenden fünf bis zehn Jahren nicht tragen werden.

Spannend auch die Frage, was sie tun würden, wenn sie jetzt noch einmal die Chance bekämen, etwas komplett anderes zu machen. Michael Arrington würde genau das gründen, was er jetzt auch macht. Jeff Jarvis würde eine Art Netzwerk gründen, ähnlich zu glam. Carolyn McCall meinte, sie würde wiederum versuchen, eine Nachrichtenseite zu betreiben. Spannend allein die Ansicht von Tyler Brulé, der meinte, am liebsten eine Fluglinie in Europa zu gründen. Schade, dass Jochen Wegner nicht nachfragte, warum.

Nach dem Mittagessen versuchte ich mich noch kurz am „Fashion-and-Business„-Panel (war ok) und „Simplicity„-Panel. Leider war die Luft in dem Raum dann aber schon so schlecht, dass ich nach dem leider viel zu langen Intro von Mercedes nach draußen musste.

Ansonsten: neue Leute kennengelernt, viel geplaudert, mich für einen Text aus dem November 2007 (!) gerechtfertigt. Dann auf zum Bahnhof. War schön.

Eine Antwort zu “DLD09 (2)”

  1. ring2 sagt:

    Ja, das war nett