Und immer dieser Weiberscheiss

Anfang Februar bekam ich eine E-Mail. Auf der Re:publica soll es auch eine Frauenveranstaltung geben. Eine Veranstaltung, auf der man über Sinn oder Unsinn von Taz-Artikeln, die Kategorisierung in Frauen- und andere Themen-Blogs diskutiert werden sollte. Um Anregungen wurde gebeten. Bereits damals hatte ich die Mail nicht so richtig verstanden, fragte nach:

Ich versteh nicht ganz, was ich antworten soll. Zustimmung?
Widerworte? Oder irgendwie zusagen?

Eine Antwort erhielt ich nicht. Na, zumindest war ich dadurch neugierig genug, zur Veranstaltung „Strickblogs oder Postfeminismus – Bloggen jenseits des Schwanzvergleichs“ zu gehen.

Vermutlich habe ich einfach den Fehler gemacht und bin geblieben, als die Referentin begann, die anwesenden Herren durch ein freundliches „Das ist eine reine Frauenveranstaltung“ aus dem Raum zu bitten. Denn in diesem Moment verließen dann nicht nur Herren den Raum, auch zahlreiche Frauen gingen – wohl auch aus Protest.

Es war wohl ein Fehler, weil ich wirklich nicht nachvollziehen kann, warum man über Frauenblogs nur „unter sich“ diskutieren kann. Ist es nicht gerade die Abschottung, die zur Isolation führt? Ist es nicht eigentlich so, dass es jede Menge ganz hervorragende Frauenblogs gibt, die man eigentlich auch in die so genannte Männerwelt tragen sollte? Denn von alleine werden die technikbegeisterten Herren mit ihren Männerthemen sich nicht in die so genannte Frauenwelt begeben und zwischen Strickmustern und Babybrei nach der einen oder anderen Perle stöbern. Und darum ging es der Organisatorin ja irgendwie: mehr Anerkennung, mehr Aufmerksamkeit und ein bisschen auch den Weg aus der Nische.

Aber eigentlich wollte ich mich an diesem „Männer-raus-Ding“ gar nicht so lange abarbeiten. Viel blöder war die Konzeptlosigkeit, mit der man sich letztendlich zusammensetzte, und jeder dann ein bisschen von sich und seinem (nicht) vorhandenen Blog erzählte. Denn als jeder was gesagt hatte, war die Zeit auch schon vorbei. Na, zumindest hatte ich von einer Kongressteilnehmerin erfahren, die wegen ihrer bloggenden Kinder mal wissen wollte, wie das alles eigentlich so funktioniert. Wenigstens etwas Horizonterweiterndes.

(Nein, nicht falsch verstehen. Ich will hier keinen Zickenkrieg eröffnen. Ich will nur ausdrücken, dass ich es verdammt schade finde, dass diese „Frauen“-Veranstaltungen dann doch alle Klischees bestätigen, die es so gibt. Und ich könnte mir sehr gut vorstellen, beim nächsten Mal selber versuchen, sowas auf die Beine zu stellen. Wo wir Damen uns mal nicht als verschrobene Zicken präsentieren, sondern als „Produzenten“ von allerlei Perlen im Web.)

(Anke hat zugehört.)
(Die Veranstalterin danach im Schnutinger-Interview.)
(Kittyluka war auch da.)
(Ebenso wie Frau Engl.)
(Helene Hecke im Genderblog)

37 Antworten zu “Und immer dieser Weiberscheiss”

  1. Jochen Hoff sagt:

    Ich kapiere dieses Frauenblogdingsbums eh nicht. Ich hab in meinem Feed hochpolitische Frauen neben dem Gärtnerblog, auch Katzenconten, große Literatur und die beste Sexverarschung beim blonden alien. Unterscheiden die sich von Männerblogs. Keine Ahnung. Nie drüber nachgedacht.

    Ich lese sie und wenn ich meine was dazu sagen zu müssen, sage ich es. Aber ich fand diese künstliche Trennung schon immer Blödsinn. Frauen gibt es wie Männer in jeder nur möglichen Spielart.

    Ich hab immer gerne Frauen als Mitarbeiter gehabt, weil sie meist nicht so schlampig sind wie wir Kerle, aber es gibt auch schlampige Frauen und ordentliche Männer. Wenn wir mal den Aspekt körperliche Kraft weglassen, wobei da auch manche Herrlichkeit sein blaues Wunder erleben könnte, gibt es nur einen Punkt, bei dem für mich das Geschlecht von Bedeutung ist. Ich bin eben hoffnungslos hetero.

    Allerdings ist diese Trennwand ein Schutz für Frauen, die sich eigentlich nicht selbst verwirklichen wollen und jemanden brauchen, der schuld daran ist. Diese Trennwand wird auf der anderen Seite von den Männchen hoch gehalten, die Angst haben einer Frau zu unterliegen.

    Als wenn es wichtig wäre gegen wen man verliert. Wichtig ist nur was man falsch gemacht hat und was man tun muss um beim nächsten Mal zu gewinnen.

  2. Malte Diedrich sagt:

    Die haben echt die Männer rausgeschickt? Mein Gott, die 80er rufen und wollen ihren Diskussionsstil wieder zurückhaben. Die wussten aber schon, dass das übertragen wurde?

  3. Morgen gibt’s zu der Veranstaltung das Video :-)

  4. KAKA sagt:

    Und ich stelle mir gerade die Frage, warum sich überhaupt Kerle in so einen Vortrag reingesetzt haben? Da ist doch schon vom Thema her klar, was dabei rauskommt. Ganz im Sinne von http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,545037,00.html

  5. Malte Diedrich sagt:

    Warum ist der Link zum mp3 der Diskussion bei Anke Gröner eigentlich wieder tot?

  6. sophie sagt:

    ah, spannend, spannend, dass du dort warst. der genderblog hat auch schon nach berichten gefragt. bemerkenswert, dieses feministische 80er diskussionsverhalten. ich habe das nicht ganz verstanden, wieso haben sie die männer rausgeschmissen? womit haben die frauen das denn begründet und was wollten sie damit bezwecken? -vor allem, haben sie denn nicht bei der veranstaltungsankündigung schon klar gemacht, dass männer nicht erwünscht sind?
    naja, der titel an sich klingt schon recht klischeehaft…
    trotzdem bleibt die frage, warum die veranstaltung so konzeptionslos und unprofessionell war.

  7. Malte Diedrich sagt:

    Markus Beckedahl schreibt, auf Wunsch der Diskussionsteilnehmer wurde der Audiobeitrag entfernt: http://re-publica.de/08/2008/04/05/die-video-dokumentation-der-republica´08/#comment-2381

  8. KAKA sagt:

    He, eine Säuberungsaktion. Na, wer’s nötig hat.

  9. Sachar sagt:

    Ich verstehe nicht ganz, warum so eine Veranstaltung, die Männer inhaltlich und organisatorisch ausschließt, überhaupt zur re:publica zugelassen wurde.

    Mal ganz im Ernst: Wir leben im Jahr 2008. Nachdem Männer verstanden haben, dass sie kein Recht haben, Frauen zu diskriminieren. tun dies nun Frauen von sich aus.

  10. sophie sagt:

    @sachar
    oh, schwierig schwierig… erstens bezweifel ich, dass alle männer verstanden haben, dass sie frauen nicht diskriminieren dürfen und zweitens, selbst, wenn sie es verstanden haben, heißt dies nicht, dass sie es auch nicht tun. zudem kann eine einzige person schlecht für andere reden (-woher also wissen, dass alle männer das verstanden haben?).
    zudem gibt es studien, die belegen, dass frauen in gleichen jobs immer noch weniger als männer verdienen. das ist eine klare diskriminierung und das im jahr 2008! ich will nicht sagen, dass die bösen männer daran schuld sind. es gibt einfach bestimmte strukturen, die sich immer wieder durchsetzen. wir alle konstruieren uns unsere welt.
    darauf wollte ich nur noch mal aufmerksam machen.

    daher auch meine frage welche konkreten beweggründe und welche subtilen strukturen für diesen seltsamen „weiberscheiss“ gesorgt haben.

  11. […] ja, ich war da. ein wenig verloren vielleicht, weil ich, außer meiner mitwirkung am hauptstadtblog und dem stadtblogtreffen, recht wenig zu vermelden hatte. und sowieso nicht habe. ich linke irgendwie nicht richtig, werde auch nicht verlinkt und sowieso kaum gelesen. podcasts kommen ebenfalls so gut wie nicht mehr vor. was soll das also? liegt wohl daran, daß ich eine frau bin. eine these, nicht mehr. stimmt vermutlich auch nicht wirklich. aber der überschuß an jungen männern in dunklen jeans und dunklen sakkos, die ihre laptops auf dem schoß schaukeln, war schon deutlich. fand ich. andere haben das anders gesehen, es mit der letztjährigen veranstaltung verglichen, die diesbezüglich noch extremer gewesen sein soll. kann ich nicht sagen, da war ich nicht. die einzige feministische veranstaltung hat mir bei der beantwortung dieser frage leider auch nicht geholfen. zum einem, weil ich leider etwas zu spät kam. zum anderen, weil dann wohl die zeit zu kurz war, um konkreter zu werden. für mich zumindest. wichtig wäre es, dieses phänomen zu ergründe, daß es zumindest den anschein hat, daß männer irgendwie ‘erfolgreicher’ bloggen. das finde ich schon. allerdings hatte ich immer schon ein problem mit dem postulierten feminismus, damals wie heute. zum beispiel war ich selbstverständlich von einer gemischten veranstaltung ausgegangen. ohne, daß ich nicht widerum den sinn einer reinen frauenveranstaltung auf anhieb begreifen würde. denn ich bin ja feministin, was sonst. feministin genug, um an solchen repliken mehr als schwer zu würgen. insbesondere an dem einen oder anderen kommentar. aber seis drum, das ist wohl zu einem guten teil auch ein generationsding. ich hätte ja damals fast noch lila latzhosen getragen. wenn mir das nicht zu punkinkompatibel gewesen wäre. « […]

  12. Kerish sagt:

    Muss ich mir nun Sorgen machen, dass ich als Mann bis auf eine Ausnahme nur „Frauenblogs“ lese? *grübel*

  13. bosch sagt:

    Es ist wieder eine Kopie des Mitschnitts aufgetaucht. Einzelheiten bei Bedarf via twitter erfragen.

  14. Alexa sagt:

    Ich hatte das Frauenblog-Thema auch bei mir angesprochen und einen guten Kommentar bekommen:

    „Männer vergessen immer zu leicht, dass die männliche Sicht nicht die allgemein menschliche Sichtweise ist. Wer meint, das Geschlecht im Netz keine Rolle spielt, macht sich was vor. Vor allem seit dem Beginn des Socializing im zweiten Zeitalter des Netzes spielt das Soziale Geschlecht nach wie vor eine große Rolle.“

    So lange die Männersicht als die Gültige angesehen wird werden wir die Männer-Frauen-Thematik haben. Leider.

    @Sophie
    Völlig d’accord. Ich stelle mir diese Frage auch immer wieder.

  15. Norman sagt:

    Ich bin ja einer der paar „Männer“ gewesen, die gehen mussten. Im nachhinein ärgere ich mich schon ein wenig, da ich auch das Gefühl hatte, dass die Aktion nur von der Dozentin ausging und die Augen der Teilnehmerinnen etwas anderes sagten. Dabei hätte ich es bestimmt interessant gefunden und eventuell wäre auch eine spannendere Diskussion entstanden mit mehreren Perspektiven. Leider fehlt mir in solchen Momenten die Schlagfertigkeit.

  16. franziska sagt:

    @Alexa: Ja, kein schlechter Kommentar.

    Mmh.

  17. KAKA sagt:

    Norman, dass du dich ärgerst war doch genau das Ziel dieser Aktion. Es einmal den Kerlen richtig geben. Man hat ja sonst nichts im Leben. Genau aus diesem Grund tue ich mir solche Veranstaltungen gar nicht mehr an. Sollen sie alleine in ihrem Postfeminismus schmoren.

    Oder sieh dir Alexas Kommentar an, zu dem auch Franzi jubelt: „Männersicht“ grundsätzlich immer falsch, „Frauensicht“ grundsätzlich immer gut. Was willste da noch diskutieren?

  18. Lu sagt:

    wenn der beitrag im selben ton war, wie die mail, die uns alle vorab erreicht hat, dann hatten die männer am ende glück, dass man sie rausgeschmissen hat.

  19. creezy sagt:

    Hm, unabhängig davon, dass ich so eine «die einen bleiben draußen»-Aktion auch nicht wirklich schätze, muss man die Veranstaltung deswegen mitnichten so verteufeln. Ich habe das als Chance verstanden sich mit Bloggerinnen austauschen zu können innerhalb eines Workshops. Als hätten sich Strick- oder Autoblogger in einem Raum getroffen. Das kann man mal machen, ohne dass gleich so betroffen losgeheult wird – alternativ Schwänze schrumpfen oder Titten explodieren (der sexistische Sarkasmus sei mir erlaubt an dieser Stelle.)

    Ãœbrigens: Der Vorschlag das nur für Frauen zu machen, war die Idee eines der männlichen Veranstalter. Das nur mal als Hinweis, bevor ihr weiter mit dieser unglücklichen Postfeminismus-Dikussion fortfahrt.

    @KAKA
    Das File ist aus dem Netz genommen worden, weil wider Erwarten viele Frauen anwesend waren ohne Blog mit Ãœberlegungen zu Bloggen aber mit klar formulierter Sorge um ihre Identität. Da im WS sich die Frauen auch namentlich vorgestellt haben (im Gegensatz zu den anderen WSs) im Vorfeld vergessen wurde nochmals explizit darauf hinzuweisen, dass gestreamt wird, war der Rückzug des Files zur Protektion dieser Frauen gedacht.

    Und es wäre schön, wenn die Leute die das File jetzt so smart durchs Netz jagen (und morgen wieder auf den rollstuhlfahrenden Doktor schimpfen), dies respektieren könnten.

    Was also – wollen wir die Frau, die sich diesbezüglich mal nach vorne gewagt hat, weiter feministisch wie üblich im Kollektiv dissen – oder mal über die tatsächlichen Inhalte des Themas diskutieren?

    Wieviele Frauenblogs sind denn in der adical-Kundenliste? Und warum sind’s so wenig? Wäre ja mal ein Anfang …

  20. Anke sagt:

    Creezy, das Problem an dem Workshop war ja gerade (sofern ich das vom Sofa per Livestream beurteilen kann), dass eben gefühlte null Inhalte da waren, über die man diskutieren könnte. Der TAZ-Artikel wurde in die Runde geschmissen und dann war schon die Vorstellung der Anwesenden dran. Ich erinnere mich an keinerlei Diskussion — und kann es jetzt auch nicht mehr nachprüfen, da man das File eben entfernt hat. Wobei ich die von dir aufgeführten Gründe sehr nachvollziehbar finde.

    Nebenbei: Der Spruch „wie üblich im Kollektiv dissen“ bringt uns auch nicht weiter. Auch so ne Sache, die ich nicht nachvollziehen kann. Wenn Männer nach einem Panel ein Fazit ziehen, ist das ein Fazit, so schlechtgelaunt es auch sein mag (siehe die ganzen Artikel zum Geldverdienen-mit-Blogs-Vortrag). Wenn Frauen das tun, ist es sofort Stutenbissigkeit. Darf man nicht mehr anmerken, dass der Workshop einfach kein guter war, ohne dabei gleich Alice und den Feminismus an sich zu verraten?

  21. johnny sagt:

    Den MP3-Mitschnitt haben wir auf Wunsch der Workshop-Veranstalterinnen leider entfernen müssen, es kamen wohl Beschwerden von Teilnehmerinnen, die ihre Fragen oder Beteiligungen nicht als Mitschnitt im Netz haben wollten.

  22. johnny sagt:

    Hoppla. Stand schon da. Entschuldigung, kann gelöscht werden.

  23. […] Franziskript: Und immer dieser Weiberscheiß […]

  24. Malte Diedrich sagt:

    Ich würd ja gerne über die Inhalte diskutieren, aber wenn der Beitrag gekippt wird… Und zwischen Namensnennung und kompletter Löschung gibts ja noch ne Zwischenstufe, ein „Pieeeep“ an nötigen Stellen ist ja auch eine vernünftige Lösung, die nicht so richtig viel Arbeit macht.

  25. Helene sagt:

    Schön, dass so viel drüber geredet wird! Scheint Bedarf zu bestehen. Ein paar Nachbetrachtungen packen wir ins Genderblog.

  26. jojo sagt:

    Gerade dieser Kommentar-Wust hier zeigt eigentlich ganz gut, wie wichtig die Veranstaltung doch gewesen ist. Typischer antifeministischer Reflex. In 2.0, oder sagen wir mal „Perpetual Beta“.

  27. creezy sagt:

    Aber Anke, die Inhalte zum Thema sind so oder so da und täglich existent in ihrer mannigfachen Wirkungsweise – um das zu wissen, das ggfs. zu diskutieren, dazu brauche wir doch nicht ernsthaft keine/n Workshopvorsitzende/n, die/der mir die Inhalte noch mal vorkaut. Du hast Recht, es kam zu keiner Diskussion, die Zeit war um. Und war auch etwas dadurch dann anders gesteuert, weil wider Erwarten viele Frauen dabei waren, die gar nicht bloggen. Da kamen andere Fragen hoch.

    Aber: ich habe im Gegensatz zu Franzi, die – das finde ich ist ein sehr positives sehr konstruktives Ergebnis – nun meint, sie macht es nächstes Jahr selber und besser, diesen Workshop sehr wohl in seinem Ergebnis positiv erlebt. Mein Fazit: ich habe die großartige Anna List getroffen – hoffentlich spricht die nächstes Jahr! Wir haben gelernt, das heutzutage Frauen (sicher auch Männer) offensichtlich nicht einfach mal eben mehr so losbloggen wie vielleicht vor ein paar Jahren noch, die Gründe dafür gilt es auch mal näher zu betrachten. (Die Evolution des Bloggens diesbezüglich ist interessant.) Wir haben gelernt, dass der re:publica eine Sektion «Bloggen für Dummies» ganz gut täte – der Bedarf scheint da. Wir haben gelernt, dass die re:publica nicht nur von Bloggerinnen frequentiert wird, die’s tun – sondern Menschen, die sich einfach nur dafür interessieren (das setze ich auch bei Jungs voraus). Wären diese Frauen woanders in einem andern Workshop zu Wort gekommen bzw. hätten sie sich getraut über ihre Ressentiments zu sprechen? Weiß man nicht. Sehr wahrscheinlich nicht. Allein zu lernen, dass es Blogger gibt, die sich gerne mal auch innerhalb ihrer spezifischen Blogger-Zielgruppe auf der re:publica treffen würden, ja, auch wenn’s Strickbloggerinnen sind – übrigens keine so übersichtliche Bloggemeinschaft mehr – gilt auch für Scapbookblogger oder Foodblogger oder die bloggenden Homo-Szene. Das sind alles Zeichen und Informationen, die ich aus diesem Treffen mitgenommen habe. Hey, das war ein gutes Meeting!

    Was interessiert mich da noch, ob mich die Einleitung elektrisiert hatte oder nicht?

    Und hierzu: Wenn Frauen das tun, ist es sofort Stutenbissigkeit. Nö, sagt keiner. Wenn das Niveau diesbezüglich nicht persönlich angreifend ist, finde ich konstruktive Kritik – auch negative – gut. Es gibt hier aber ein paar Kommentare, die sind weit entfernt davon. Und an der Stelle finde ich überhaupt nicht, dass ich mich auf übliche Niveau einlassen muß. Auch nicht unter dem Aspekt, dass Jungs das vielleicht üblicherweise so machen. Sollen sie, will ich nicht! Dann doch lieber gemeinsam gucken, was kann man daraus und aus der gemachten Erfahrung Gutes für das nächste Mal stemmen.

    Und noch was, ich lese aus den Kommentaren von Franzi als auch Lu, sie hätten im Vorfeld eine Mail der Dozentin erhalten und so die Möglichkeit erhalten mitzumachen. Ich auch. War der Konsens, wenn Zeit ist, erzähle ich was über die Blogher. Wo aber war der Input der anderen im Vorfeld? Ich meine, selbst wenn sie nur geschrieben hätten, «kannste den Mail-Text nochmal verständlich verfassen?», hätte man gewusst wo es hakt.

    Nee, da wird lieber die Klappe gehalten oder eine (ich verstehe Deine oben zitierte Antwort nicht, Franzi) kryptische Mail geschickt und hinterher die Aktion für allgemein im Grunde im Vorfeld schon für nicht gut befunden. Das ist absolut legitim. Aber verdammt noch mal, sie hätten mitmachen können und es mit tragen können.

    Nochmal: wo und wie und wann wollen wir über das Thema weiter diskutieren? Es ist nämlich ein spannendes Thema.

  28. […] Sehr spannend finde ich nun aber, dass diese Session im Nachklang eine sehr lebhafte Diskussion in den Blogs ausgelöst hat, unter anderem bei Webstyler, Anke Gröner (”Zusammengefasst: Wir leben anders – wir bloggen anders.”), kittyluka und Franziskript. Dort finde ich den Kommentar von Creezy besonders lesenswert, die schreibt: Allein zu lernen, dass es Blogger gibt, die sich gerne mal auch innerhalb ihrer spezifischen Blogger-Zielgruppe auf der re:publica treffen würden, ja, auch wenn’s Strickbloggerinnen sind – übrigens keine so übersichtliche Bloggemeinschaft mehr – gilt auch für Scapbookblogger oder Foodblogger oder die bloggenden Homo-Szene. Das sind alles Zeichen und Informationen, die ich aus diesem Treffen mitgenommen habe. Hey, das war ein gutes Meeting! […]

  29. Anke sagt:

    Creezy, ich mach’s mal kurz, weil ich alles andere schon drüben bei mir geschrieben habe, auch zur Mail im Vorfeld: Es freut mich, dass dir der Workshop gefallen hat :-) Und ich ahne, dass es nächstes Jahr auf der re:publica einige Panels mehr von und mit Frauen geben wird, die aus diesem Jahr lernen konnten, wo vielleicht noch Bedarf besteht. Insofern hast du recht: Hat vielleicht doch mehr gebracht, als ich am Tag direkt nach der Veranstaltung, als ich meinen Eintrag geschrieben habe, gesehen habe.

  30. romy sagt:

    noch eine kleine anmerkung: grundsätzlich mag ich überhaupt nicht, wenn jemand irgendwo ausgeschlossen wird. auch männer nicht von frauenveranstaltungen. aber: liest man bei basic die kommentare (including his master’s voice) zum thema hier, schleicht sich doch der verdacht ein, dass sich die tonangebenden jungs auf einem geistigen und emanzipatorischen niveau bewegen, der fast schon ein wegsperren ins kinderzimmer erfordert. egal: sollte es nächstes Jahr ein panel geben mit alpha-blogueusen (und männern ist der zutritt erlaubt), reise ich an.

  31. […] Auch wenn ich heute nicht der einzige war, der erkältungsmässig angeschlagen durch die Welt ging, bin ich trotzdem mit der Ärztin meines Vertrauens ins Konzert gegangen, da der erwachsene Rest meiner WG simulierte zu müde zu sein so dass ich die Tickets selbst verwenden musste. Also ab in die “Hanns Martin Schleyer Halle”. Hm… Vor Katie Melua war Andrea McEwan dran, die schon als Schauspielerin aufgefallen ist (zählt eine Rolle in ‘Ocean Girl’ eigentlich als Umwelt-Engagement?) und von der mir vor allem das Lied gefiel, dessen Titel ich mir für den Titel dieses Blogeintrags geliehen habe: “Invade my Privacy” – passenderweise gibt es eine Hörprobe auf ihrer MySpace-Seite. Zu MySpam und Fakebook brauche ich hier was Privacy angeht nicht mehr viel zu sagen, oder? Im MyFaceSpaceVZ passiert genau das: Andere werden eingeladen in die eigene Privatsphäre einzudringen – in der Hoffnung dabei die Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen, von der Andrea McEwan singt. Kann man machen – frau sollte sich aber dabei bewusst sein was sie tut und auch dass es zT unter anderen Gesichtspunkten gesehen wird/werden sollte wenn Frauen zu sehr bloggen, wie auch die Grönerin von der re:publica bloggt. […]

  32. […] Frauen in jungsdominierten Kreisen sind spannend für Journalisten, ok. Ãœberhaupt ist interessant, warum sich so wenig Frauen in Blogger/Nerdkreise verirren. Mich interessiert das neuerdings auch, im Gegensatz zu früher. Wegen meiner zwei X-Chromosomen interviewt zu werden finde ich doof. Es wäre mir lieb, wenn mein Geschlecht gar keine Rolle spielt – tut es natürlich ständig. Bei Jan und in diversen anderem Blogs wird über das Thema “Weibliche Blogger” diskutiert. Anlass ist die re:publica-Veranstaltung “Strickblogs oder Postfeminismus – Bloggen jenseits des Schwanzvergleichs” (Der Titel geht gar nicht.) Anke Görner hat zur Frage “Bloggende Frauen” ein lesenswertes Posting geschrieben. Jetzt im Nachhinein sind mir doch noch ein paar Themen eingefallen, die vielleicht für weibliche Blogger interessant gewesen wären: Welche Risiken gibt es für uns, die die meisten Männer wohl nicht haben werden (Stichwort Stalking oder sexuelle Belästigung per Kommentar oder Mail) und wie kann man sich dagegen wehren bzw. davor schützen? Können wir uns zu einer Art Webring zusammenschließen, wollen wir das, müssen wir das? Wäre es vielleicht sogar finanziell interessant, ein Netzwerk aus weiblichen Blogs zu schaffen, weil man damit Werbetreibenden eine sehr spitze (no pun intended) Zielgruppe bieten könnte? Und generell: Wieso ist überhaupt das Bedürfnis da, sich absetzen zu wollen, sich darüber einen Kopf machen zu wollen, dass man nun mal als Frau schreibt? […]

  33. […] Update: Die Frauenveranstaltung auf der re:publica wurde in der Blogosphäre durchaus kritisch kommentiert. Hier meldet sich ein (männlicher) Blogger zu Wort: “Und immer dieser Weiberscheiss”. […]

  34. […] auf anhieb begreifen würde. denn ich bin ja feministin, was auch sonst. feministin genug, um an solchen repliken mehr als schwer zu würgen. insbesondere an dem einen oder anderen dummen kommentar. aber seis […]