Das Y-Chromosom

Peter Praschl in „Wozu Zeitung?“ (SZ-Magazin):

Am nervigsten sind Chefredakteure nach dem Urlaub.
Dann waren sie endlich mal wieder im Kino, im Wellnesshotel, im Freizeitpark, unter ganz normalen Leuten. Und weil sie trotz aller administrativen Plackerei Vollblutjournalisten geblieben sind, bestellen sie gleich nach der Rückkehr zwölf Geschichten – über Filme, die alle anderen schon gesehen haben, über den Klangschalen-Humbug, den Eintrittskartennepp im Freizeitpark und darüber, wie wichtig Quality time mit Frau und Kindern ist. Die Redakteure rollen mit den Augen, aber es hilft nichts, die Geschichten müssen geschrieben, die Zeitläufe erkannt werden.

Eine Antwort zu “Das Y-Chromosom”

  1. Sebastian sagt:

    Besonders schön sind auch Chefredakteure, die nach dem Urlaub die Ideen ihres Stellvertreters als doof abstempeln und einsacken. Zu einem Zeitpunkt natürlich, zu dem die Geschichten fast fertig sind.