Mai 2023: Provokatives Coaching, Geburtstag feiern und Singpause
Einmal im Monat auf das zurückblicken, was mich in den vergangenen Wochen beschäftigt hat, was ich gehört, geschaut oder gelesen habe, und manchmal vielleicht auch darüber, woran ich gerade arbeite. Na, das hat ja super geklappt. Aber ich habe mir vorgenommen, die vergangenen Monate nachzuarbeiten und deshalb starte ich gleich mal los. So war mein Mai 2023.
Bemerkenswert
Ich hab in diesem Jahr ganz schön lange gebraucht, um mich vom Goldene-Blogger-bedingten Trubel im April zu erholen. Zum einen, weil dann doch noch viel auch nach einer solchen Veranstaltung zu tun ist. Zum anderen weil auch in der Woche davor einiges liegen geblieben ist. Und dann gibt es dieses Loch. Was nun? Geht es weiter? Wie geht es weiter? Was steht eigentlich noch bis zur Sommerpause an?
Was mir dabei sehr geholfen hat, war meine kleine Mini-Auszeit, die ich mit einer Fortbildung verbunden habe. Drei Tage Ausbildung zum Thema „provokatives Coaching“. Das war sehr inspirierend – in vielerlei Hinsicht. Seitdem habe ich ein Livegoal: So fit im Kopf bleiben, wie es Noni Höfner immer noch ist.
Ansonsten war der Monat geprägt von Familienfeiern – u.a. 70 Jahre Mutter -, ich habe mich mal wieder an das Genre Musical herangewagt und mit meiner Mutter „Moulin Rouge“ geschaut, aber vor allem die Deko und wieder einmal die Leistung von Ballett-Tänzerinnen und -Tänzern gefeiert. Ist dann doch nochmal eine ganz andere Liga.
Gelesen
Benjamin von Stuckrad-Barre: Noch wach
Ein typischer Stuckrad-Barre oder eben ein komplett untypischer. Das Beste an diesem Buch? Das Ende. Weil es abrupt ist. Weil es viel offen lässt und weil es eben für vieles keine finale Lösung gibt. Anders als bei anderen Büchern von ihm habe ich ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte zu kommen, in die Sprache, in die Welt zwischen realem Geschehen und Fiktionalisierung. Zwischenzeitlich wollte ich das Buch nicht mögen: Braucht es wirklich einen Mann, der das alles mal darstellt? Kann sowas nur mit soviel Medienrummel veröffentlicht werden? Und will sich hier nur jemand rehabilitieren, obwohl er vermutlich selbst lange Zeit von einem solchen (oder eben diesen) Machtsystem profitiert hat.
Wie gesagt: Das Ende hat so manche Abneigung, die ich zwischenzeitlich verspürte, wettgemacht. Gutes Buch. Wichtiges Buch. Freu mich aufs nächste.
David Safier: Solange wir leben
Ich mag solche Familiengeschichten, die über mehrere Generationen erzählen, warum die Menschen so sind, wie sie sind. Was uns prägt, formt, wovor wir Angst haben. Was wir mögen. „Solange wir leben“ ist ein solches Buch. Und ich bin jedes Mal wieder verwundert, dass jüdische Menschen hier in Deutschland wieder einen Weg gefunden haben, hier zu leben.
„Wir leben, um zu leiden“, dieser Glaubenssatz prägte mindestens eine Generation und es hat mich sehr berührt, dass Waltraut am Ende ihres Lebens noch ein wenig leben konnte, ohne zu leiden.
Was für ein schönes, trauriges Buch. Und wie gut, dass es mich nicht abgeschreckt hat, es zu lesen, weil ich mit seinen anderen Büchern wirklich nichts anfangen kann.
Eugen Roth: Der Wunderdoktor
Ich liebe Eugen Roth.
Gehört
Einer der schönsten Momente in jedem Grundschuljahr (Noch ein Jahr!) ist der Besuch der Singpause. Die Klassen haben dazu pro Woche eine Stunde in ihrem Stundenplan blockiert, in dem sie die Lieder, die dort vorgeführt werden, einstudieren. Gemeinsam mit anderen Grundschulen aus Düsseldorf gestalten sie dann ein knapp einstündiges Konzert in der Tonhalle. Und da es das erste Konzert dieser Art in der Tonhalle nach der Coronapause waren, haben die Kinder es dreifach genossen, endlich wieder gemeinsam zu singen. Das war unheimlich berührend und wunderschön.