Juni 2023: re:publica, Besitz und der erste Buchclub

Einmal im Monat auf das zurückblicken, was mich in den vergangenen Wochen beschäftigt hat, was ich gehört, geschaut oder gelesen habe, und manchmal vielleicht auch darüber, woran ich gerade arbeite. Verspätet, aber besser als gar nicht: die Juni-Edition.

Bemerkenswert
Der Juni war der Monat in diesem Jahr, in dem ich wirklich mal wieder viel unterwegs war – also auch beruflich. Während in den vergangenen Monaten doch immer noch viele Dinge digital passierten, ging es nach Berlin, Hamburg, Köln, Koblenz. Daraus entstanden jede Menge Begegnungen und ich habe gemerkt, wie gut mir das tut. Privat führte mich zusätzlich eine Familienfeier nach Thüringen.

Das Highlight: die re:publica mit all den Begegnungen und Gesprächen. Über eine Sache habe ich noch lange nachgedacht. Auf der großen Wand in der Mitte der Halle hat das rp23-Team die großen Fragen gestellt und um Antworten gebeten: Was war deine überflüssigste Anschaffung? Und auch: Was ist dein teuerster Besitz? Viele Menschen haben geantwortet: meine Kinder. Wie kommen Menschen darauf, zu sagen, dass sie ihre Kinder besitzen? Kann man Menschen besitzen, so wie man Autos besitzt?

Der Juni war auch der Monat meiner ersten Teilnahme am Buchclub des Localbookshops von Anja Urbschat hier in Düsseldorf. Einmal im Monat treffen sich dort Interessierte, um über ein Buch zu sprechen. Was ich wirklich toll fand: Meine Begeisterung für das Monatsbuch hielt sich nach der Lektüre in Grenzen (siehe unten). Aber nachdem jede in der Runde ihre Meinung kundgetan hatte, war ich doch sehr inspiriert und so offen, de Autoren noch eine Chance zu geben.

Gelesen

Matt Haig – Die Mitternachtsbibliothek
Die Therapiesitzung als Buch. Der Plot: Frau ist ohnehin schon in einer labilen Verfassung und dann geht an einem Tag auch noch alles schief, sodass sie beschließt, eine Überdosis Tabletten zu nehmen. Doch anstatt zu sterben, gelangt sie in eine Bibliothek, die Mitternachtsbibliothek. Und erhält die Möglichkeit, all ihre ungelebten Leben einmal durchzutesten. Was wäre gewesen, wenn sie ein Rockstar geworden wäre. Oder Wissenschaftlerin. Oder eine erfolgreiche Schwimmerin. Die Jugendliebe geheiratet hätte. Oder, oder, oder. Mich hat das Buch unendlich gelangweilt. Aber man sagte mir: Halte durch. Ich tat’s und es wurde ein bisschen besser, zumindest so viel, dass ich es dann doch zu Ende gelesen habe. Ich glaube, für den Strand ist es gut geeignet. Und wer es lieber hören will, Annette Frier liest’s bei Spotify gerade vor.

Vorgelesen

David Walliams – Fing
Ich habe einen neuen Lieblingskinderbuchautor und sein Name lautet David Walliams. Ich hoffe sehr, dass mein Sohn noch klein genug bleibt, sodass wir alle übrigen Bücher gemeinsam lesen können. Auch wenn mich Fing nicht so umgehauen hat wie die anderen. Denn der Plot ist diesmal ein bisschen na ja: Bibliothekspaar bekommt Tochter und setzt keine Grenzen, sondern sagt zu allem Ja. Das führt zu Problemen, als sich die Tochter ein Fing, ein Ding, wünscht. Ein ziemlich gefährliches Monster, das eigentlich den Untergang bedeutet, sollte dieses Fing in das Haus der Familie ziehen. Doch natürlich macht sich der Vater auf, so ein Fing zu besorgen und das Unheil nimmt seinen Lauf.