Heinz Strunk – Fleckenteufel

Dies ist einer dieser Texte, die man nur mit einem „eigentlich“ beginnen kann. Denn: Eigentlich mag ich Heinz Strunk. Und seine Arbeit. Doch dieses Buch ist eines, das man ganz schnell wieder vergessen will.

Es ist 1977 und der 16-jährige Thorsten Bruns fährt mit seiner Gemeinde auf Familienfreizeit an die Ostsee. Thorsten ist in der Pubertät, geplagt von Geltungsdrang, Minderwertigkeitskomplexen und nicht zu vergessen: Körperlichkeiten. Denn Strunks Protagonist denkt den größten Teil seines Tages über seine Verdauung nach. Er träumt von Susanne Bohm, die auf der Freizeit kein Wort mit ihm wechselt und er braucht eine Weile, bis er Anschluss an eine Doppelkopfrunde gefunden hat.

Nicht nur wegen des Covers wird „Fleckenteufel“ mit Charlotte Roches „Feuchtgebiete“ verglichen. Auch die penetranten Geschichten aus dem Verdauungstrakt und die Vorliebe für bestimmte Hygienestandards lassen stark an Helen Memels Auseinandersetzungen mit ihrem Körper erinnern.

Strunks Buch über Thorsten Bruhns könnte eine dieser netten, kleinen Coming-of-Age-Geschichten erzählen, wenn er auf all diese Details verzichtet hätte. Die sind peinlich. Und das hat der Heinzer ja eigentlich auch nicht nötig.

Die andere Meinung: Tobias Rüther auf faz.net

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