Frühstücken

Anstatt zuhause zu frühstücken, mit der Ruhe, die man am Morgen braucht, geht man hinaus. In die Menge mit all den Hintergrundgeräuschen. In das kleine Cafe an der Ecke. In dem nicht nur sonntags ein großes Buffet gereicht wird. Aber hier gibt’s halt immer so ein Frühstück, wir haben Zeit und sonst nichts zu tun. Mitte-Feeling, obwohl es Prenzlberg ist.
Wer hip ist, trinkt Latte Macchiato. Am liebsten mit braunem Zucker. Oder einen Espresso mit Wasser. Dazu ein frischer Orangensaft. Wegen der Vitamine. Nach der durchzechten Nacht.
Am Nebentisch nervende Amerikanerinnen, die affektiert reden, fast kreischen, und erscheinen, als ob sie ferngesteuert sind. Von einer fremden Macht.
Gegenüber drei weniger hippe Gestalten. Er, mit großer unmodischer Brille, der sich lauthals beschwert. Über alles und jeden.
Kinder. Die ständig herumwuseln, an fremden Stühlen rütteln, um Aufmerksamkeit buhlen. Nicht nur bei den eigenen Eltern.
Wo ist der Knopf, an dem man die Umgebung abstellt? Ruhe? Einfach nur ins Bett. Ins eigene natürlich.

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