Liebes Handy,

Du begleitest mich auf Schritt und Tritt. Bist bei mir in allen Lebenslagen. Bei der Arbeit klingelst du leise, auf der Straße schön laut. Wenn du brummst, widme ich dir hektisch Aufmerksamkeit, so schnell und sehr, dass ich mir sogar fast die Knochen breche.
Bei allen Gesprächen mit entfernten Menschen – du bist dabei. Hörst mit, kommentarlos. Zeigst mir kleine Nachrichten, lässt mich Wichtig- und Nichtigkeiten austauschen.
Wenn du mal nicht bei mir bist, vermisse ich dich. Fühle mich nackt, nur als halber Mensch. Es könnte ja jemand versuchen, mich zu erreichen, auch wenn dein Display am Ende des einsamen Tages dann höchstens Nichtigkeiten anzeigt.
Nein, missen möchte ich dich nicht. Ich stehe zu dir, auch wenn ich eine Weile brauchte, mich an dich zu gewöhnen. Auch wenn ich mich manchmal sorge, wie sehr du mich beherrscht. Dann und wann lasse ich dich links liegen, und bringe dich zum Schweigen. Mit nur einem Knopfdruck kannst du mich nicht mehr beherrschen, ich vergesse dich kurz.
Doch diese Rebellion hält nicht lange an. Ich schalte dich dann wieder an, warte beschämt auf Nachrichten und erfreue mich an deinem engagierten Piepen! Danke! Dass du mir treu bleibst. Und für den Rest.

(idee geklaut bei ihm)

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