BUCH: Kafka am Strand
Viel Zug fahren bedeutet Zeit haben. Zeit, um zu lesen. Und weil ich schon die ganze Zeit mit dem neuen Murakami liebäugelte, habe ich am Donnerstag zugeschlagen. Buch in Hamburg gekauft, Zug nach zurück nach Düsseldorf, Zug nach Berlin und Zug zurück nach Düsseldorf. Fertig. Und ich bereue nichts.
Es ist nicht wirklich einfach, die Handlung dieses Buches zu beschreiben. Ich versuche es einmal so: Ein 15-jähriger Junge beschließt an seinem Geburtstag von zuhause abzuhauen. Weg von dem berühmten Vater, der sich nur wenig für seinen Sohn interessierte, weg aus der gewohnten Umgebung, in der er sich nie integriert hatte. Er macht sich auf die Suche nach Liebe und sich selbst. Erlebt das erste Mal seine Sexualität erliegt dem durch seinen Vater gegebenen Fluch, zunächst mit seiner Mutter und dann seiner Schwester zu schlafen.
Parallel zu den Erlebnissen des Jungen wird die eines geistig behinderten 60-jährigen Mannes erzählt, der mit der Fähigkeit gesegnet ist, mit Katzen sprechen zu können und deshalb der Nachbarschaft seine Dienste als Katzenfänger anbietet.
Umso schwieriger ist es, die weitere Handlung zu beschreiben, ohne zu viel zu verraten. In alter Murakami-Manier werden alltäglichste Handlungen ganz genau beschrieben. Das Spaghetti-Kochen, das Packen der Klamotten, der Sex. Wenn Murakami plötzlich Makrelen regnen lässt, erinnert man sich zunächst an Magnolia, wo es Frösche regnet. Und genau wie in dem Film von P.T. Anderson fühlt sich das Skurile so real an, dass man meint, dass es in den nächsten fünf Minuten auch auf dem Weg nach Düsseldorf Fische regnen könnte.
Nachdem ich nun schon fast alle Bücher von Murakami gelesen habe, erkenne ich bestimmte Elemente immer wieder. Ob Traum oder Wirklichkeit – die Handlung verschwimmt. Was zählt sind die Worte, mit denen er die Dinge beschreibt.
Mein Lieblingsbuch ist immer noch „Gefährliche Geliebte“, was ich nur unter dem englischen Titel „South of the Border, West of the Sun“ gelesen habe: Daran wird „Kafka am Strand“ nichts ändern. Trotzdem war es wieder einmal wunderschön.
Tja ich bin noch nicht durch damit aber es ist ein wirklich schönes Buch. Das erste was ich von Murakami lese