Der Junggeselle

Nachdem ich nun schon von den meist nackten Nachbarn gegenüber geschrieben habe und auch vom Hausdrachen über mir, muss ich nun mal ein paar Worte über den Herren verlieren, der direkt neben mir wohnt. Ebenfalls neu eingezogen und ebenso rebellisch, weil noch kein Türschild: Weder an der Haustür, noch im Aufzug, was ihn schon einmal sehr sympathisch macht. Und auch sonst: Es spricht alles sehr dafür, dass wir uns eigentlich sympathisch sein könnten. Bei unserem ersten Aufeinandertreffen fragte er mich, ob ich auch abends immer so ein seltsames Fiepen hören würde, was ich belächeln musste, denn nach zwei Tagen hatte ich dieses Geräusch noch nicht gehört. Und ich muss gestehen: Bisher hat sich daran auch noch nichts geändert.

Doch scheint mein lieber Nachbar am Wochenende recht häufig unterwegs zu sein, was ihn grundsätzlich auch sympathisch macht, und heute dann, nachdem ich das ganze Wochenende über eigentlich nur prollige Kerle vor der Haustür hörte, die sich bei ihm die Klinke in die Hand gaben, dann eine zarte Frauenstimme. Mit der er nach Hause kam. Worte austauschte, so dass die liebe Frau Nachbarin mithören konnte. Keine Details, aber immerhin. Und das gute: Zwar können wir beide das Treiben der Nachbarn gegenüber bewundern, doch liegen die Wohnungen nicht so direkt nebeneinander, dass wir die sexuellen Äußerungen des anderen live mitverfolgen können. Tja. Und deshalb freue ich mich für meinen Nachbarn.

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