FILM: 5 mal 2
Szenen einer gewöhnlichen Ehe. Nur rückwärts erzählt. Zu fünf Zeitpunkten. Erste Einstellung: die Scheidung. Kein Wunder, dass man die beiden von nun an wie ein Voyeur betrachtet. Über die gesamte Zeit beschäftigt den Zuschauer eine Frage: Woran ist diese Beziehung gescheitert? Und zu jedem Zeitpunkt gibt es Anhaltspunkte. Ja, so könnte es gewesen sein.
Gibt sie ihm keine zweite Chance, weil er sich nach der Scheidung ein letztes Mal nahm, was er wollte, obwohl sie sich dagegen wehrte? Ist es der Moment, in dem er sie vor seinem schwulen Bruder samt Bettgenossen bloß stellt. Weil sie ihm erlaubte, an einer Orgie teilzunehmen? Und er ihr später in der Küche vorwirft, dass sie immer alles Zwischenmenschliche so rosarot sehen würde. Oder liegt es daran, dass er eben nicht in der Lage ist, ihr in guten und schlechten Zeiten beizustehen. Weil er sie bei der Geburt, die eine viel zu frühe und schwierige ist, alleine lässt. Kann es sein, dass er in der Hochzeitsnacht zwar betrunken eingeschlafen ist, aber dennoch bemerkt hatte, dass sie noch einmal nach draußen gegangen ist. Und er sie vielleicht auch dabei beobachtete, wie sie es am Fluss mit dem Amerikaner treibt. Oder galt die Ehe bereits gescheitert, weil er sich nur auf sie einließ, weil er der anderen müde geworden war und nach Abwechslung, mehr Rundungen und ein wenig mehr Pep in der Beziehung gierte.
Wir wissen es nicht. Aber genau dieses Gieren nach dem Grund, dieses Finden von immer wieder anderen Indizien für das Scheitern der Zweisamkeit macht diesen Film so sehenswert.
(das der hauptdarsteller auch sehr sehenswert ist, verschweige ich mal lieber. kann ja nicht immer nur mit solchen fakten argumentieren.)