I do it every (tues)day

Wenn man den ganzen Tag im Büro war, bis spät, und dann nach Hause kommt und den Fernseher anknipst, dann schaut man sich den dicken Calmund an, amüsiert sich über doofe BWLer, die man nun schon seit einigen Monaten nicht mehr treffen muss, zumindest nicht mehr geballt. Nicht mehr diese Blauhemden anschauen, nicht mehr dieses dumme Gelaber hören, diese Profilierungssucht ertragen – großartig. Im Fernsehen kann man sie ertragen, weil sie dort weit sind, weit genug. Dann schaltet man weiter, wie es sich gehört, rüber zu den neurotischen Mädels. Will, dass der blöde Russe endlich verschwindet, dass Mr. Big wiederkommt, dann wär die Welt wieder in Ordnung. Wundert sich nicht über vögelnde Hunde, alles schon gesehen. Was es aber auch alles für Perücken gibt. Und dann noch abendliche Gespräche. Postsexandthecity-Gespräche, wie wir sie immer führen, gleich wenn die Vorschau vorbei ist. Dieser interne Wettstreit, wer als erstes zum Hörer greift, die Nummer wählt. ‚Hallo‘ und man weiß gleich, wer dran ist. Plaudern über das Leben, die Arbeit, die Liebe und so, bis man sich tot müde gequatscht hat. So ist es an einem Dienstagabend.

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