Weihnachtsstimmung off
Ok, ich gebe es zu. Mich nervt Weihnachten, Aber nicht, weil es dieses Jahr wieder so wird wie in den vergangenen Jahren. Nein, weil es diesmal so wird, wie es noch nie war. Früher war es klar. Da hab ich am 23. meist erstmal schön ausgeschlafen. Am Vortag immer eine kleine, geburtstagsbedingte Feierei, auch wenn diese wegen der Weihnachtsnähe nie so richtig ausartete. Dann noch den Rest packen und auf zum Bahnhof. Schön mit dem Zug gefahren und nach rund vier Stunden von den Eltern in die Arme genommen werden. ‚Schön, dass du da bist‘ oder ‚Gut schaust du aus‘ oder ‚Wir müssen noch ein paar Sachen vorbereiten‘ oder ‚Hast du Hunger, Kind?‘ Am 24. trudelten dann immer die Großeltern ein, so gegen Mittag, dann gab es die traditionelle Kartoffelsuppe, dann Kaffee und dann drängelten sowohl Eltern, als auch Großeltern, dass wir doch schon Bescherung machen könnten. So war das immer. Jedes Jahr.
In diesem Jahr ist nun alles anders. Nicht nur, dass der Opa in diesem Jahr fehlen wird, auch die Oma ist nicht in der Lage, den Weihnachtsweg anzutreten. Nein, wegen dieser neuen Konstellation ist nun noch nicht einmal klar, wohin die Reise am 23. nun geht. Ob ich meinen Bruder in diesem Jahr zu Gesicht bekomme? Ob mein Vater vielleicht auch im Krankenhaus liegt? Wohin ich jetzt fahre? Zu den Eltern, zu der Oma oder vielleicht doch nach Düsseldorf? Alles völlig unklar.