Abschied von der Lieblingshose

Die Elleschen Parameter:
Bezugsquelle: GAP (ja, damals)
Kostenpunkt: ich glaub es waren noch Mark, 80 vielleicht?
Absatzhöhe: keine

Was habe ich diese Hose geliebt. Nein, was liebe ich diese Hose! Sie saß doch immer so gut, formte meinen Hintern auf wunderbare Weise, so dass der eine oder andere Herr sich dann und wann zu einem wohlwollenden Kommentar hingerissen sah. Mehrere Jahre begleitete sie mich durch Berlin. Kam mit in die Uni, lümmelte auf Wiesen rum, in Bars, Kinos, auf Sofas und auf Betten. Obwohl sie damals schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, schaffte sie es bis nach Düsseldorf.

Dann der erste Zwischenfall (Anmerkung für die Leser: erstes Sternchen). Bei einer akrobatischen Bewegung (sie MUSS einfach akrobatisch gewesen sein) riss sie auf. Ich wehrte mich gegen ihr Ableben. Ein Schneider brachte sie wieder auf Vordermann. Dann am Ostermontag der zweite Riss (Anmerkung für die Leser: zweites Sternchen). Gerade als ich mich mal wieder mit Hausarbeit beschäftigte, hörte ich das Reißen. Fühlte plötzlich den kühlen Luftzug am Hinterteil. Klar, ich könnte sie diesmal wieder nähen lassen, aber dann müsste ich den gesamten Hintern erneuern.

Deshalb heißt es nun Abschied nehmen. Gibt es eigentlich irgendwo einen Friedhof für ausrangierte Lieblingsjeans?

10 Antworten zu “Abschied von der Lieblingshose”

  1. Ja. Das ist dieser ruhige, kleine Tempel mit dem roten Kreuz drauf. Viele meiner Lieblingsjeans haben dort ebenfalls ihre letzte Ruhe gefunden.

  2. mark793 sagt:

    Die Älteren werden sich noch erinnern: Es war mal cool, mit auffällig geflickten Jeans rumzulaufen. Das war in den letzten Jahren des Pontifikats von Papst Paul VI…

  3. franziska sagt:

    Du meinst, ein bisschen retro schadet nicht?

  4. mark793 sagt:

    genau das. Aber ohne Gewähr. Denn ob das grad hip und cool oder völliger No-go ist, für solche Fragen bin ich wirklich nicht die beste Anlaufstelle.

  5. monolog sagt:

    Mit kariertem (oder sonstwie in der Lieblingsart gefärbtem) Stoff unterfüttert gehts bestimmt noch eine Weile.
    Retro hin oder her, das ist Ihre Lieblingsjeans. Die gibt man nicht einfach auf!

  6. grete sagt:

    gibt man. irgendwann sieht jede lieblingsklamotte sch… aus. eine der verleugneten wahrheiten.

  7. kinch sagt:

    Beachtlich finde ich vor allem, dass die Jeans wohl mindestens drei Jahre gehalten hat. Meine Jeans zeigen schon nach einem Jahr deutliche Verschleißerscheinungen und bauen von da an rapide ab. Das mag daran liegen, dass die Anzahl meiner Beinkleider deutlich geringer ist, aber sollte sich doch eigentlich auch wiederum dadurch ausgleichen, dass ich keine Lieblingsjeans besitze.
    Einen Vorteil den das Erwachsenendasein übrigens hat, ist die ungefähre Konstanz der Körpermaße (vorausgesetzt man frisst sich nicht dick). So muss man, wenn man eine Jeans ersetzen will, nicht durch die lästige Anprobiererei gehen und kauft stattdessen das alte Model in den alten Abmessungen wieder – sehr praktisch. Hm, ich habe das Gefühl, dass gerade Frauen sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden könen.

  8. franziska sagt:

    Was würde ich dafür geben, mir nochmal eine GAP-Jeans kaufen zu können. Müsste dafür aber mal wieder ins Ausland reisen, da es GAP seit vergangenem Jahr leider nicht mehr in diesen Gefilden gibt.

  9. Malcolm sagt:

    Ich leide mit dir. Gerade vor zwei Wochen sollte ich Abschied von meiner Lieblingsjeans nehmen. Ganze sieben mal hat die Mutter meiner Freundin die Jeans an alle möglichen Stellen genäht. Beim letzten Mal sprach sie von „Das war jetzt das letzte Mal!“. Nun riss es zwischen den Beinen und ich muss mich damit abfinden, dass keine Unterbuchse der Welt so schön ist, dass sie unter dem Reißverschluss durchblitzen darf!

  10. Mayweather sagt:

    Man könnte die Lieblingshose natürlich auch bei Vollmond auf einem alten Indianerfriedhof begraben. Vielleicht liegt sie dann schon bald dreckig und ungebügelt im Schrank.

    Vielleicht ist dann allerdings böse geworden oder sitzt etwas unvorteilhaft.