Tagebuch einer Volontärin (1)

Seit gestern bin ich also hier. So richtig, denn die freitägliche Stipvisite führte mich nur kurz in mein neues Zuhause. Tasche abstellen im Zimmer für die nächsten drei Monate, dann weiter in die große deutsche Stadt mit den sechs Buchstaben.

Doch was sind das für Menschen, die mich am frühen Morgen mit den Worten „Wir sammeln übrigens in der Küche keinen Müll, sondern bringen ihn immer gleich runter“ begrüßen. Die kaum sind sie von der Arbeit heimgekehrt, in ihren giftgrünen Wollpulli schlüpfen, der mit glänzenden Unterlegscheiben (Wortschöpfung fand Freitagmorgen gegen halb acht statt und ich war verdammt froh, den Begriff durch die Aufwachphase hinweg behalten zu haben) bestickt ist.

2 Antworten zu “Tagebuch einer Volontärin (1)”

  1. Marcus sagt:

    “Wir sammeln übrigens in der Küche keinen Müll, sondern bringen ihn immer gleich runter”

    Das hört sich nach mit Unterlegscheiben bestickte giftgrüne Wollpullis tragenden penetranten Pedanten an. (diesen Satz bitte nur singen und nicht lesen!)

    Du hast mein volles Mitgefühl!

  2. Setza sagt:

    Ach, nun komm‘. Das sagen die dochn nur, damit eine gewissen Vorauswahl derer, die bleiben dürfen, getroffen wird.

    »Nur die harten komm‘ in‘ Garten«, oder so.