Tagebuch einer Volontärin (2)
Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen. Befremdlich schaute ich gestern in die Runde, als mir der Praktikant zum Abschied die Hand schüttelte. Hand schütteln? Wozu? Reicht nicht ein freundliches „Schönen Abend noch“ in die Runde? Anscheinend nicht. Denn als ich heute morgen ein paar Minuten früher im Büro erschien und alle nach mir Eintreffenden vor dem Ablegen zunächst einmal eine Runde durch das Büro mit Händeschütteln antraten, wusste ich, was ich vergessen hatte. Jetzt muss ich nur noch heute abend wieder dran denken. Und morgen früh.
Die morgendliche Bürorunde ist gaaaaaanz wichtig. So wichtig wie der Kaffee.
Diese Händeschüttelgeschichte befremdet mich auch immer wieder aufs Neue. Ich kenne das bevorzugt von Parties jenseits der einstigen Zonengrenze, bei denen jeder Neuankömmling rumgeht und schüttelt. Ich habe inzwischen immer einen Wund-Verband bei mir, um die Hand zu schützen. Ab einem gewissen Alkohol-Pegel merkt niemand die Spontan-Heilung zu späterer Stunde.
Hygienetücher nicht vergessen.
Sagrotan ist ja ohnehin mein ständiger Begleiter.
Ja, das erging mir so, als ich meine damalige Arbeitsstelle wechselte zu einer „konservativen“ Agentur – Wie ungewohnt.
in der tat eher ein „ostisches“ phaenomen, wie ich aus eigener anschauung sagen kann. mal beug ich mich dem „druck“ mal aber auch nicht. geht wegen der gemischten ost-west-firma ;-)
Kann dieses Klischee nicht bestätigen. Nur der Chef wurde und wird immer höflich per Handdruck begrüßt.
Der Praktikant der Volontärin?!
Da ist wohl die Gruppendynamik am dampfen…
Ach, und übrigens: Man muss das mit dem Händeschütteln nicht aushalten, man kann »daheim« bleiben.