Die brennenden Giraffen

‚Sonnabendabend’ auf dem Magdeburger Bahnhofsplatz. Dort stehen bereits seit einigen Wochen diese Giraffen, die den Besucher der Landeshauptstadt auf die Dali-Ausstellung im City-Carré hinweisen sollen. Ja, Magdeburg feiert seinen 1200. Geburtstag, ich weiß nicht, wie oft ich das in den vergangenen Wochen bereits geschrieben habe. Kein Tag vergeht, an dem es sich nicht irgendwie darum dreht. Ich höre immer wieder Otto, Otto hier und Otto da, der eine ist ein alter Kaiser, der andere ein Wissenschaftler und Bürgermeister. Aber nein, nicht nur, da gibt es ja auch diese Dali-Ausstellung im Einkaufscenter und die Giraffen davor. Für den ‚Sonnabendabend‘ hat man sich da etwas ganz besonderes einfallen lassen. Dann nämlich, so gegen halb elf, werden die großen Tiere nämlich von ein paar Scheinwerfern angeleuchtet. Zu dramatisch klingender Musik geht in regelmäßigen Abständen die Nebelmaschine an, der dem sonst so trostlosen Ort eine gewisse Mystik verleihen soll. Mittlerweile hat sich auch eine ganze Menschenmenge von mehreren 100 Menschen angesammelt. Immer wieder wird die Musik leiser, ein Klatschen vom Band ertönt, aber nein, noch ist es nicht soweit. Nach einer gefühlten Stunde dann der entscheidende Augenblick. Die Musik hat gerade wieder an Dramatik zugelegt, sie wird immer lauter, da passiert es: Auf den Rücken der Giraffen entzündet sich ein Feuer, ihre, nennen wie sie Mähnen, brennen. Es ertönen wirklich ein paar ‚Ooohs’ und ‚Aaah‘. Hinzu kommt Applaus, vom Band und in Farbe.

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