Tagebuch einer Volontärin (8)

Lokalzeitung ist ja so, dass auch viele Leser anrufen und reden wollen. Manche allerdings nutzen den Anruf bei der Zeitung dazu, um ihre politische Meinung loszuwerden. Und irgendwann erkennt man schon an der Stimme, dass da wieder einmal nichts ordentliches rüberkommen kann.

Mit der heutigen Leserin hatte ich schon mehrfach gesprochen. Beim letzten Mal regte sie sich über eine missverständliche Formulierung auf: Der Dom ein romanisches Gebäude, das wisse doch mittlerweile jedes Kind, dass das ein gotischer Dom sei.

Heute dann also wieder die alte Dame, die sich beim Reden immer derart in Rage redet, dass man Angst bekommt, die gute Frau könnte das Zeitliche segnen. Vorsorglich schreibe ich immer schon die Telefonnummer vom Display ab, falls etwas passiert. Thema heute: Eigentlich die Urlaubstage-Diskussion. Diese nahm die gute Frau aber zum Anlass, ein bisschen über die SPD zu schimpfen. “So lange die SPD regiert, geht es Deutschland schlecht.“ – „Die haben das Land doch so runtergewirtschaft!“ Krönung des Monologs: “Es hätte die NSD** nicht gegeben, wenn die SPD nicht gewesen wäre.“

Noch Fragen?

4 Antworten zu “Tagebuch einer Volontärin (8)”

  1. ja, eine frage habe ich:

    ist die erkenntnis, dass der mensch immer einen schuldigen braucht neu für dich?

  2. Ralf sagt:

    Vollkommen logisch. Ohne SPD wäre es nur NA gewesen.

  3. ich behaupte, ohne spd würd es jetzt kein merkel geben, weil wir stoiber hätten! :o)

    danke spd!