Uwe Timm: Am Beispiel meines Bruders

Auf der Zugfahrt begleitete mich an diesem Wochenende Uwe Timms „Am Beispiel meines Bruders“, ein Buch. Timm beschreibt darin die Auseinandersetzung mit seiner Familie und ihrer Rolle im Dritten Reich. Timms Bruder, der bei der SS war, kam nicht mehr aus dem Krieg zurück, so dass eine Auseinandersetzung mit ihm und seinen Gedanken nicht möglich war. Eine solche Familiengeschichte hat sich wahrscheinlich tausendfach in Deutschland zugetragen.
Trotzdem: Mich hat die Sprache des Buches unheimlich genervt, viele unzusammenhängende Sätze. Das Buch liest sich eher wie eine Gedankensammlung in einem Tagebuch. Das mag authentisch sein, gefallen hat es mir aber nicht.

5 Antworten zu “Uwe Timm: Am Beispiel meines Bruders”

  1. nele sagt:

    ich hab neulich auch zum ersten mal uwe timm gelesen, er schreibt einfach nicht gut. ich hatte die ganze zeit das gefuehl ich wuerde rtl oder pro7 gucken.

  2. Simon sagt:

    Dito. Ging mir absolut genauso.

  3. Achim sagt:

    Na, na, was soll denn da die „Patriotin“ sagen (auch wenn man Der Patriot nicht beugen darf;-)?

    Uwe Timm hat sicherlich nicht so ein beeindruckendes Sprachgefühl wie Wilhelm Genazino (z.B. Regenschirm für diesen Tag) oder Paul Nizon (z.B. Jahr der Liebe), aber wenn man die richtigen Bücher von ihm liest (z.B. Entdeckung der Currywurst, Johannesnacht), dann versteht man schon eher die guten Kritiken.

    „Am Beispiel meines Bruders“ lässt einen allerdings etwas unbefriedigt zurück – letztlich geht es einem da aber wie Timm selbst. Da war „Geschichte eines Deutschen“ von S. Haffner schon beeindruckender…

  4. franziska sagt:

    Stimmt, der Haffner hat auch mich mehr berührt. Und an die „Currywurst“ wollte ich mich eh nochmal machen, trotz des schlechten Eindrucks, den Herr Timm bei mir hinterlassen hat.

  5. […] n.” Und dann muss ich zugeben, dass mir das Buch gut gefallen hat, nachdem ich mich vor einigen Monaten so abfällig über Uwe Timm geäußert hatte. Das hier ist schöner erzählt. Und so l […]