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Die dümmsten Einwände gegen das Kirchhof-Konzept
(via)
(Und wenn ich noch einmal in einem dieser selbsterklärten Super-Wahlblogs von Kirchhoff lese, dann knallt’s. Zur Erinnerung: Bodo Kirchhoff, Autor von z.B. Palando, Schundroman. Paul Kirchhof, Ex-Verfassungsrichter, kämpft derzeit mit der CDU um den Wahlsieg.)
dieser wahlkampf ist wie eine soap… man merkt es regelrecht… dieses (aus)saugen es gehirns…
bäh, mag nemmer.
liebe franzi, bei aller zustimmung, dass unser steuersystem einfacher werden soll (wie, darueber sollte man konstruktiv streiten). aber der gute herr kirchhof hat sich auch mit einem stark konservativem familienmodell zu wort gemeldet, wo ich mich doch frage, ob der mann wirklich finanzminister werden sollte. ist zwar schon laenger her, aber hier:
http://www.wams.de/data/2002/03/31/410460.html
und ob das von kirchhof vorgeschlagene steuermodell (es geht in der diskussion ja fast immer nur um die einkommenssteuer) tatsaechlich so sozial gerecht ist, wie bei w&s beschireben, muss man doch zumindest skeptisch betrachten. ich verstehe zu wenig davon, aber wenn selbst die CDU-finanzminister der bundesländer das modell als sozial nicht ausgewogen bezeichnen, dann stimmt mich das nachdenklich:
http://www.welt.de/data/2004/10/22/349517.html
überleg dir lieber mal, warum se das machen. die halten auch nur ihre lobbys bei laune und die lobbys sie am leben.
die grösste aller ängste ist, dass sich keiner an die einhergehende arbeitsplatzvernichtung traut. steuerberater, finanzbeamte etc.
vergessen aber wird, dass wir in anderen bereichen sehr starke personaldefizite haben. man betrachte sich nur die hohen stundenausfälle an schulen.
auch seh ich die gelder lieber in der forschung, als beim steuerberater, sprich der reinen unproduktiven verwaltung eines systems, versickern…
mein lieber wirtschaftsweiser, wofuer gelder die nach einer moeglicherweise erfolgreichen steuerreform frei werden verwendet werden, bestimmt ja nicht allein ein designierter finanzminister kirchhof, sondern die gesamte regierung. und wie gesagt, ich habe nichts gegen die vereinfachung des steuersystems. auch bin ich kein lobbyist der steuerberater oder finanzbeamten.
Das Gesabbel bei diesen nach Anbiederung stinkenden Philosemiten ist völliger Unsinn. Jeder, ein klein wenig Ahnung vom Thema hat weiss, warum sich Steuerberater auf dieses Konzept freuen. Weil dann grosse Teile der deutschen Wirtschaft auf das Konzept und die verbleibenden Schlupflöcher hingebogen werden. Das bringt denen eine Sonderkonjunktur, und Otto Normalverdiener überhaupt nichts. Und die Bundesregierung, die den Immofonds für die Oberklasse den Stecker zieht, will ich mal erleben.
Ziemlich nüchtern entkräftet der Leitartikel in der heutigen F.A.Z. die vielen Vorwürfe. Kirchhofs Steuerentwurf ist weder sozial ungerecht noch unfinanzierbar: http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~E7D1FA470A5E049BE99A80FA90E4DEB66~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Und wer es aus dem Munde von Paul Kirchhof selbst „lesen“ will, dem sei das Interview mit ihm in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ans Herz gelegt: http://www.faz.net/s/Rub7A0C74E33E23449E89399F584F4ED685/Doc~E96EFF305FCD04D78842D597A5FB6F79C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
ach don…
der faktor immobilie ist bei uns in deutschland nicht der gleiche wie bei den amis oder engländern. wir müssen hier nicht stetig steigende renditen vorweisen, da wir nicht unsere gesamte (kredit)wirtschaft daran geknüpft haben. einer der gründe, warum unsere banken bei weitem nicht so gut dastehen wie die der angelsachsen und amis.
jedes unternehmen hat eine steuerabteilung. dat sind die letzten die sowas wollen. woraus da die sonderkonjunktur entstehen soll… bitte erklärs mir mal, statt 406 handgriffen gibts dann nur noch 5. riesenaufwand, hm? ^^
das freut vielleicht die softwarehersteller, für einen kurzen moment. langfristig aber auch nicht mal die.
de sabbeljan, der hat wohl auch,
von Stroebele sei’ pfeif geraucht
(ha ha! steilvorlage, sabbel, den muss man einfach reinmachen)
Herr Haken, hier einfach losreimen, wenn du damit mal nicht die Leser überforderst…
Äh, vielleicht kenne ich ja nur die falschen Steuerberater, aber ein Kunde, der gekommen wäre, um seine Abgaben zu leisten, ist denen nicht bekannt. Statt dessen heisst es: Rettet mein Geld vor dem Staat. In Fachkreisen nennt man das „Stupid German Money“, das auf der Flucht vor der Steuer jede nur denkbare Dummheit macht, die sanierten Plattenbauten im Osten lassen grüssen. Und der Steuerberater macht das, ganz gleich, ob ein Millionär nun 25%, 35%, 42% oder 47% Steuern zahlen muss. Und er kann das auch ganz einfach tun, wenn die neue Regierung schon wieder weg ist – man schaue sich nur mal die Laufzeiten von Fonds an.
Bei Körperschaften geht das Spiel nochmal anders, und da sagt die FAZ schlichtweg die Unwahrheit: Vielleicht kennt ja jemand den Begriff der Betriebsgesellschaft. Und der Firmensitzverlagerung. Wenn ja, können wir gerne über die Arbeit von Steueroptimierern weiterreden.
Bei den Immobilienfonds mit Verlustzuweisung geht es nicht um die Kredite auf Hausbesitz, sondern um Steuersparmodelle durch Errichtung oder Sanierung von Immobilien. Und da hängt zufälligerweise ein ganzer Witschaftszweig dran. Wie auch bei Basel-II-Mittelstands-Fonds, wenn einem diese Fonds was sagen. Tun sie?
die steuerberater werden weitestgehend überflüssig, darum gehts bei kirchhoff.
stupid money war, und das müsstest du eigentlich wissen, vorallem 99 und 2000 ein problem. mittlerweile läuft das geld wesentlich kanalisierter, da es sich überwiegend um smart money handelt. die ganzen zahnärzte und konsorten haben ihr geld damals verjubelt, die kommen erst jetzt langsam wieder in den markt rein.
die medienfonds waren bisher für alle ein gutes geschäft. mich persönlich störte daran eigentlich nur, dass wir 1/3 der hollywood-prdouktionen damit bezahlten. dafür, dass die uns dann noch ihre schrottige propaganda vorsetzten…
immofonds werden hauptsächlich an eine klientel vertrieben, die zwar mehr geld verdient als der pöbel, aber eben noch in regionen steckt in denen banken einen abzocken. das smart money, das wir per steuersparmodelle ausm land treiben, legt sich selbst n fonds auf. 1% die bank, 99% der betreffende. fonds realisieren gewinne steuerfrei, nach einem jahr ist der fonds für den anleger steuerfrei. juckt keinen… alternativ gehts direkt in diverse private equity fonds von KKR, blackstone, cerberus und co.
das sind die jungs, die uns hier momentan die immos aufkaufen und demnächst die daxwerte gleich mit. gewinne steuerfrei, die sitzen auf entsprechenden inseln. heuschrecken at its best, aber extrem saubere und professionelle arbeit. da merkste nichtmal den schnitt, mit dem se dir die kehle durchschneiden. *g*
in dem spiel gehts um reine umverteilung von unten nach oben, da juckts keinen ob der bürger 30 oder 10% oder gar nichts auf seine gewinne an steuern zahlt. es geht da mehr drum, das sowenig gewinne wie möglich generiert werden aber genug, damit es trotzdem läuft. ;o)
und wenn du es als bedeutsam ansiehst, dass da n wirtschaftszweig dranhängt, dann wunderts mich doch sehr das du verkennst das bei den anderen die geamte volkswirtschaft dranhängt, was ja aus der anknüpfung ans kreditsystem hervorgeht.
was denkste, warum se hier ständig versuchen die kapitalmarktgesetze für alternative produkte wie hedgefonds, REITs und alle möglichen varianten von zertifikaten, optionen etc. aufzuweichen bzw. freizuboxen?
soviel zum thema stupid money.^^
die mittelständler sollten einfach n listing im freiverkehr machen, n bissl pr und dann haben se mehr möglichkeiten als den gang zur bank…^^ es geht ja auch verstärkt in die richtung. später dann einen börsengang light und schon hat man einge probleme sehr kostengünstig gelöst… ich geh mal davon aus, dass du durchaus weisst wie mittlerweile die kapitalerhöhungen durchgedrückt werden…^^
manche branchen funktionieren nur, weil die leute zu blöd sind sie zu umgehen. ;o)
vom grundsatz her liegen wir aber nicht weit auseinander. das kirchhoff sein modell nicht umsetzen kann und wird ist beschlossene sache. die details sind dann vielleicht noch n schmankerl für ihn, damit er nicht wie der letzte depp dasteht.. vom prinzip her ändert das aber nix.
fakt ist aber, dass kirchhoff, unabhängig von der umsetzbarkeit, sehr vieles erleichtern würde und somit arbeitsplätze kostet. dann kommt es auf die verwendung der gelder an, ob der geldwerte positive effekt wirklich sinnvoll eingesetzt wird und somit auffangend wirkt, oder nicht.
und spätestens bei letzterem habe ich da so meine bedenken. ;o)
@Franziska: Danke für die Verlinkung!
@Don Alphonso: Zwei Fragen. (i) Seit wann ist „Philosemitismus“ ein Argument gegen Steuersysteme? und (ii) Wenn ich nicht Israel mögen würde sondern, sagen wir mal, Frankreich, würdest Du mir dann auch Frankophilie vorwerfen? Oder wabert bei Dir vielleicht einfach nur ein alter Ungeist durch den Stirnlappen?
Ich kann keine rechten Schleimer leiden. Kümmer Dich um Dein eigenes rechtslastiges Weltbild, aber lass Israel aus dem Spiel. Für die nächsten 928 Jahre würde ich jedem sog. „Konservativen“ aus diesem Land dringend bitten, einfach mal den Mund in dieser Sache zu halten, Ihr seid die absolut Letzten, von denen ich etwas zum Thema hören will. Vielleicht sehen das andere anders, aber ich sage das einfach mal so. Auf Deutsch. Auf Jiddisch wäre es deutlicher, aber a) potentiell beleidigend und b) unverständlich.
Für meine Referenzen einfach mal beim „Vorvater“ Wiliam Grim nachfragen, der hat schon mal erleben dürfen, wie man innerjüdisch mit solchen „Freunden“ fertig wird.
„Wirtschaftsweiser“, glaub mir, Wirtschaft funktioniert im Kern nicht so, wie es ein manager-magazin-Abo vielleicht vermittelt, und schon gar nicht im Bereich der Steuersparmodelle. Wenn Du von „Smart Money“ sprichst, dann hast Du noch nie was vom „Bankensenat“ und seiner aktuellen Rechtsprechung gehört. (Wieso gebe ich mich eigentlich überhaupt damit ab…)
@Don Alphonso: Definiere doch bitte mal „rechts“ und „konservativ“, ich würde nämlich gerne Dein politisches Koordinatensystem verstehen. Immerhin waren solche Dinge wie die weltweite Durchsetzung von Menschenrechten oder die Förderung des Wohlstandes verelendeter Bevölkerungen von Drittweltländern ja mal klassisch linke Ziele. Und nun gibt es Leute, die zu der Einsicht gekommen sind, daß man Menschenrechte am ehesten mit einer offensiven Außenpolitik durchsetzen oder die verelendeten Massen am besten mit unbehindertem Freihandel zum Wohlstand verhelfen kann. Sind wir deswegen nun „rechts“ oder „konservativ“?
Was das spezielle Problem Israels angeht: Ich kann Dich beruhigen, der Grund dafür, daß ich Israel mag, sind nicht etwaige verspätete Schuldgefühle eines Deutschen gegenüber den Opfern seiner Großeltern. Ich finde es einfach rattenscharf, wie ein so kleines Land sich mutig als freiheitlicher, westlich orientierter, lebensfroher Stachel mitten im Fleisch feindseliger, auto- und theokratischer Nachbarländer etabliert.
@don: wenn du auch nur mal ansatzweise definieren könntest, was du überhaupt zum ausdruck bringen möchtest, dann würde man vielleicht dein anliegen verstehen.. ansonsten dürfte es schwer sein, meinungen über abos zu definieren. aber tu dir keinen zwang an.
btw: ich darf erinnern, dass du selbst sagst keine ahnung zu haben. ;o)
ansonsten kannst du auch gerne hier anfangen: http://mailstar.net/money-masters.html
@statler: was denkst du was in china passiert, wenn die dort unten menschenrechte einführen…?
zum thema freihandel schick ich dir mal was, würde nicht behaupten wollen, dass es in der form wie momentan vollzogen, sinn macht.