Die immer wieder auftauchenden Geschichten und Interviews über Jörg Immendorff gleichen immer mehr einer Ansammlung von Wasserstandsmeldungen über dessen Gesundheitszustand. „Hauptsache, wir hatten ihn nochmal im Blatt“, scheinen sich die Redaktionsoberen zu denken. Und deshalb lese ich gerade angewidert folgende Sätze in der WIRTSCHAFTSWOCHE: „Der 60-Jährige muss das Gespräch mehrmals unterbrechen, um sich von einem Assistenten Tee reichen zu lassen. Er trinkt mit dem Strohhalm. Seine Stimme ist nach wie vor kraftvoll.“

5 Antworten zu “”

  1. Setza sagt:

    Hm…
    Weiß nicht, der Jörg muss ja einfach die Tür nicht öffnen, wenn es klingelt. (Und die Wirtschaftswoche holt sich keine Textfreigabe?! Gerade bei solch sensiblen Sätzen…?)

  2. waschsalon sagt:

    in solchen magazinen werden interviews grundsätzlich autorisiert. genauso wörtliche zitate. der rest allerdings ist redaktionelle freiheit.

  3. franziska sagt:

    Richtig. Und damit die Nicht-Journalisten unter uns das richtig verstehen: Die Sätze, auf die ich verweise, mussten demnach Herrn Immendorff nicht vorgelegt werden.

  4. 160typo sagt:

    wenn ich meinen eigenen zerfall nicht doch auch so gut inszenieren könnte, geschweige denn genügend kohle für entsprechnde ausschweifungen hätte…
    DANN würden die leute auch aufeinmal in die kunstakademie gehen bzw. sich auch idiotischer weise an der langen nacht der museen um mein haus scharen.

  5. Setza sagt:

    –> Franzi
    Sicherlich hast Du formell recht. Nach Presserecht vermutlich erst recht.
    Aber ich hatte Dich so verstanden, dass es Dir nicht darum geht, was zulässig ist, sondern zumutbar. Und da vermute ich ich halt bei der WiWo eher vorsichtige Seriösität…