7 Tipps für Peter Turi
Ich erklär dem Turi jetzt mal das Internet. (Auch Frauen haben diese Tage.)
1. Wer hat jemals festgelegt, dass ein Blog nur ein Blog ist, wenn Kommentare erlaubt sind? Dann wäre das berühmteste Blog der westlichen Welt, Boingboing auch keins (das derzeit golfigste übrigens auch nicht). Und nebenbei bemerkt: Eine solche Webseite gehört dann auch nicht in die Liste, die man unter „Blogs“ in seinen Artikeln als Recherchequellen verlinkt.
2. Eine ziemlich geniale Erfindung bei Weblogs ist die so genannte Blogroll. Dort verlinken Blogger all die Seiten, die sie selbst gerne lesen. Dann brauchen sie sie nämlich nicht in jedem Blogeintrag neu verlinken. Super Sache, Herr Turi. Kann ich nur empfehlen.
3. Wenn man schon Internet im Jahr 1996 spielt und nur einmal pro Tag seine Seite aktualisiert, obwohl man ja ein Blog schreibt, in dem das viel öfter geht, dann sollte man wenigstens seine Tagesnotizen nicht ebenfalls in ein öffentliches Blog schreiben. Denn, aufgepasst, Herr Turi, so ein Blog pingt ständig jede Menge Internetdienste an und hinterlässt Spuren in der Referrerliste der angepingten Blogs. Und dann kann es schnell passieren, dass vorprodukt2.blog.de ähnlich viele Leser hat wie turi2.blog.de. Oder ist das ihre Definition des Branchendienstes 2.0?
4. In Ihrer Pressemitteilung zum Start von turi2.de haben Sie angekündigt, dass man Ihre Einträge durch einen „klassischen, bei Blogs bisher unüblichen E-Mail-Service“ abonnieren kann. Lieber Herr Turi, das hat sogar einen Grund. Dafür hat der Internetgott nämlich RSS-Feeds erfunden. So landen Ihre Blogeinträge zwar nicht in meinem Postfach, dafür aber in meinem Feedreader. So könnten Sie übrigens auch über eingehende Kommentare informiert werden. Weniger technisch hat das – wie Sie ja auch schon wissen, Herr Turi – die BBC mal erklärt. Aber vielleicht wollen Sie das ja auch einfach nicht verstehen. So wie der Alphonso.
5. Das mit den Trackbacks haben Sie noch nie hingekriegt, schreiben Sie? Das ist sehr schade, aber auch nicht wirklich schlimm. Schlimm ist allerdings diese Unart, manuelle Trackbacks à la „Interessante Diskussion hier, ich hatte über den Aspekt xy auch schon nachgedacht – hier meine Gedanken“ zu setzen. Ein nicht unerheblicher Anteil der Blogger bezeichnet diese Form der Kommentierung als Spam und löscht.
6. Mannmannmann, Herr Turi, einen stinknormalen Fragebogen als Interview 2.0 zu bezeichnen, meine Herren, da gehört schon was dazu.
7. Zum letzten Mal: Es heißt DAS Blog. Nicht DER Blog.
Wenn Sie das alles verstanden haben, dann klingt es vielleicht auch nicht mehr ganz so peinlich, wenn Sie in einer „Pressemitteilung“ zum Start ihres Blogs groß verkünden, dass es sich in Wirklichkeit um einen „Branchendienst für die digitale Welt“ handelt.
Und nun warten wir alle ungeduldig darauf, dass der letzte Tag vom Wonnemonat Mai anbricht. Spätestens dann werden ja die gekauften Blogeinträge neuen, innovativen Werbeformen bei turi2.de erscheinen. Oder sind die bereits online? Die Lobhudeleien auf Max (In den Kommentaren: „Ich finde, die neue „Max“ ist ein sehr schönes Heft geworden – ich muss es loben.“), w&v (Sorry, wären zu viele Links notwendig) und WiWo klingen ja zumindest so. Und auf der Payroll stehen Sie bei denen ja sowieso schon. Fehlt halt nur noch der Hinweis, dass es sich um eine Anzeige handelt. Oder macht man das in Ihrer Version vom Web 2.0 nicht mehr so?
Was fehlt: darf der geschätzte, aktive Nutzer unten als Kommentar anfügen.+++
8. Wenn man es für unverzichtbar hält, sein Blog mit Tittenbildern aufzumotzen, die mit dem Inhalt wenig bis nichts zu tun haben, dann sollte man deren Copyright berücksichtigen und zumindest die Quelle angeben.
9. Man kann Blogs so einstellen, dass auf der ersten Seite immer nur die aktuellsten, sagen wir, 10 oder 15 Einträge sichtbar sind. Das erleichtert den Ãœberblick und freut Benutzer von langsamen Modems.
Erklärt es mir, bitte.
Was ist an dem Typen so bedeutsam? Warum das Getöse?
Kann man nicht darüber hinweglächeln?
Danke, Franzi.
Ich glaube, das in Hinweis 6 angesprochene Interview bezeichnet bei Herrn Turi das, was im Kommentarteil abgeht. Ich würds zwar immer noch nicht Interview nennen, aber das entkräftet die hier ausgesprochene Kritik aber vielleicht um ein Siebtel.
Allgemein: Wenn man mit der Medienentwicklung nicht mehr hinterherkommt, dann sollte man es aufhören. Und ich bezweifle nicht, dass meine Kinder mir irgendwann auch mal etwas präsentieren werden, von dem ich nichts mehr verstehe…
[…] « Los 80s Franzistipps Franziska nimmt Peter Turis Geblogge auseinander! […]
Wer ist bitte dieser Peter Turi dass er hier so bedeutsam erscheint? Gibt es dazu irgendwelche Vorgeschichten?
Wurd aber auch mal Zeit. Franzi, setzen 1!
[…] achtung?
Peter Turi schreibt ein Blog und Franzi hat es bemerkt. Ich nicht. Trotzdem lustig. This entry was posted […]
Liebe Franziska,
ich möchte mich ganz herzlich bei Dir bedanken für den sehr fundierten, allemal berechtigten und blendendend formulierten Verriss.
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meinen ersten Gehversuchen im Branchenblogging mit soviel Engagement, Sympathie und Anteilnahme zu kommentieren.
Selbstverständlich werde ich versuchen, die von Dir zu Recht angesprochenen Anfängerfehler nach und nach auszumerzen. Bitte gib mir ein bisschen Zeit!
Darf ich Dich abschließend noch darum bitten, von Zeit zu Zeit (immer dienstags?) vorbeizuschauen und Deinen liebevollen Blick über die möglichen Fortschritte der Seiten zu werfen?
Schön wäre es natürlich, wenn Du auch die Seiten
(Von der Inhaberin der Seite gelöscht. Grund: siehe oben)
XXXXXXX.de
XXXXXXXX.de
XXXXXXX.de
berücksichtigen könntest. Falls es Dir unbezahlt zu viel wird, können wir auch nochmal über das Honorar reden.
Ein dickes Lob geht auch an Deine Leser: Sie sind mit ca. 200 Mann/Frau auf meine Seiten gekommen, so dass sich die Zugriffszahlen praktisch verzehnfacht haben.
Das hat nicht mal der Rainer Meier hingekriegt, der zudem längst nicht so treffend wie Du formuliert hat.
Also nochmal: Kompliment für Dich, und Danke an Deine Leser!
Dein Peter
PS: Das verabredete Honorar für Deine Mühe ist unterwegs.
Herr Knüwer? Ist das nicht eindeutig Kollerkommunikation?
Ad Astra
[…] plump und offensichtlich, dass man da nicht drüber nachdenken sollte: Das Franziskript rät Peter Turi, der offenbar noch nicht so ganz verstanden hat worums beim Bloggen geht, no […]
Ich glaube, der Herr Turi bettelt hier um Hausverbot. Ich glaube nicht, daß Franzi sich von dem Herren beleidigen lassen muß – nicht in der Form, daß er Ihr Käuflichkeit unterstellt, nicht von so einem.
Hype-Hopping im Hause Burda
War es ausbleibender Erfolg – wie auch immer der hätte aussehen sollen in diesem frühen Stadium – oder der Gegenwind aus der Szene?
Burda hat keinen Bock mehr auf’s Bloggen.
So versteht zumindest Peter Turi das, was er während eine…
Ich gebe zu, ich bin nicht oberflächlich genug, dieses, ich sags nochmal, Getöse lächerlich zu finden; es ist zugegebenermaßen ärgerlich.
Jetzt muss aber auch Schluss ein damit.
Da hält sich die Blog-Gemeinde so schön an Standards – und dann machts einer anders. Das ist Deutschland!
Nö, ich finde, das ist keine Kollerkommunikation. Es gibt bei der Sache ein Problem: Man muss trennen zwischen Peter Turis Besuchen in anderen Blogs und seinem Turi2. Ersteres ist höchst problematisch. Zweiteres ist echt nicht schlecht.
Wenn Profis Profis verhauen, haben wir alle unsere Freude daran. Und nichts ist so gut, dass es nicht noch besser werden kann. Ansonsten gilt Gnade vor Recht: Wer seinen Webdienst im Alleingang betreibt, darf auch Internet im Jahre 1996 spielen…
Querleser: Wie immer macht der Ton die Musik – Herr Turi darf gerne sein Blog so führen wie es ihm gefällt, aber der Tonfall seiner Posting in anderen Blog ist nicht gerade etwas was ihn gut darstehen lässt.
Herr Knüwer: Danke für die Aufklärung. :-)
Ad Astra
wer ist denn eigentlich dieser ominöse touri, als dass seine ansichten irgendein besonderes gwicht hätten?
[…] verbannt sie aus euren Blogs. Ich dachte ich sag das mal, wo wir gerade beim gegenseitigen Tipps-Geben sind.
Abgelegt unter: nur mal so notiert — sebastian @ 13:57
[…]
Turi2.0 hat jetzt auch ein Lexikon. Sehr nett vor allem der Eintrag:
Monolog-Medien:
Bezeichnung für Medien, denen ein moderner Rückkanal fehlt, oder die Rückmeldungen nur gefiltert, z.B. auf Leserbriefseiten zulassen (im Gegensatz zu => Dialog-Medien). Zu den Monolog-Medien gehören auch einige Websites, die auf der technischen Basis eines Blogs funktionieren, jedoch keinen Rückkanal haben: in Deutschland zum Beispiel bildblog.de, in den USA boingboing.net. Unklar ist, ob Medien mit gut besuchten Foren, wie zum Beispiel Spiegel Online und Heise.de zu den Monolog-Medien zu zählen sind.
Quelle
Peter Turi lädt ein zum “AGG-Hopping”…
Da hat der Urheber einer Stellenanzeige etwas missachtet und “37sechsBlog” rät allen Redakteurinnen, Autorinnen und Nachwuchsjournalistinnen sich auf dieses Inserat hin zu bewerben. Warum? Das erfahrt Ihr hier.
……
Ihnen muss ja dieser Herr Turi sehr wichtig sein wenn sie ihm sogar einen eigenen Eintrag und eine Seiten lange Diskusion witmen. Und Danke nochmals für die netten Tipps!!
Viele Grüße Frau Turi