BUCH: Benjamin Lebert – Kannst du

Mannmannmann, was für ein langweiliger Scheiß. Ein junger Schriftsteller hatte mit seinem Erstling großen Erfolg und muss nun sein zweites Buch abliefern. Natürlich wohnt er in Berlin. Wo sonst. Dort trifft er auf Tanja, eine 18-Jährige, die ebenfalls durchaus erfolgreich im Leben steht. Die beiden gehen auf Tour durch Skandinavien. Soweit so gut.

Tanja entpuppt sich schnell als hysterische Ziege, die an psychischen Problemen leidet, sich selbst verletzt und im Grunde auf der Suche nach Anerkennung, echter Anerkennung ist. Leider ist Tim, der Protagonist, damit überfordert. Schließlich wollte er eigentlich nur eine Inspiration beim Schreiben des Romans, Ablenkung vom Tod seines Bruders, ein bisschen Sex. Völlig bindungsunfähig erfahren wir von den vielen Affären des Protagonisten, hier eine Verlagstussi, da ne andere. Immer die schnelle Nummer, zwischendurch noch ein paar Prostituierte. Und immer dieser Jungsbonus, er ist ja noch so jung.

Es nervt einfach nur, dieses Buch zu lesen. Es ist so oberflächlich, vorhersehbar und deshalb langweilig. Auch wenn ich immer wieder versucht war, es wegzulegen, ich hab’s zu Ende gelesen. Das allerdings kann ich niemanden empfehlen. Es war ein großes Ärgernis.

10 Antworten zu “BUCH: Benjamin Lebert – Kannst du”

  1. tp sagt:

    Hört sich ein bisschen so an, als hättest Du es nicht gemocht.

  2. laanda sagt:

    Es ist sein dritter eigener Roman, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Lebert#Romane
    wobei der zweite ganz gut sein soll…
    laanda

  3. franziska sagt:

    @tp: Könnte sein.
    @laanda: Der zweite war auch nicht besonders. Völlig überschätzt, der Kerl.

  4. „Völlig überschätzt“ ist auch noch geschmeichelt in meinen Augen.

  5. Anne sagt:

    Es gibt leider so viele dieser deutschen Nachwuchsautoren, mit denen ich so wenig anfangen kann. Warum müssen diese meine Vorurteile da auch immer wieder bestätigt werden?

    Die Frage ist aber dann auch (und die Antwort darauf möchte ich wahrscheinlich gar nicht wissen): Wer liest das eigentlich und findet es toll?

  6. Arne Völker sagt:

    @ Franziska: Kannst du Bücher NIE weglegen? Oder hatte dieses hier etwas besonders abgefeimtes, das dich in den Bann geschlagen hat?

  7. franziska sagt:

    Klar kann ich Bücher weglegen, da liegt beispielsweise eins noch auf meinem Nachtisch, da geht’s ums Essen und um Freundschaft. Ist auch sehr langweilig und werde ich wohl auch nicht mehr zu Ende lesen.
    Ich wollte dieses hier beenden, weil ich wirklich hoffte, dass sich da vielleicht noch was dreht.

  8. König sagt:

    @Anne: Ich find schon, dass es da ein paar Gute gibt. Auch wenn die tw. mit Ende 30 noch zu den Nachwuchsautoren gezählt werden. Krausser z.B. oder Marcel Beyer. Oder Kathrin Röggla.

    Weizen und Spreu gibt’s eben sowohl bei alt und bei jung, finde ich.

  9. Eva sagt:

    Laanda, ich glaube, wir haben beide den gleichen Gedankenfehler gehabt: Es geht ja um den Protagonisten und nicht um den Autor! Dass die beiden sich sehr ähneln, dürfte aber wohl jedem auffallen…

    Ein sichereres Erfolgsrezept wäre das von Herrn von Stuckrad-Barre gewesen. Einmal einen Bestseller schreiben und anschließend nur noch Ansammlungen von Kurzgeschichten und Beschreibungen vom Autorenleben veröffentlichen. Funktioniert ja. (Liest sich auch gut!)

    Aber hat jemand Herrn Lebert bei Frau Kuttner gesehen? So, wie er sich da präsentiert hat, würde dieses Rezept gar nicht funktionieren, denn ihm fehlt einfach der Humor. Der Junge ist sehr, sehr ernst und irgendwie traurig und.. naja. Ich hätte das Buch trotzdem gelesen, daher danke für die Warnung.

    Und Franzi, wie sieht es aus mit dem Treffen? Ich komme durchschnittlich um halb Fünf aus der Redaktion, da ist also hinten noch viel Zeit. und Roman würde auch gern mitkommen, wenn du nichts dagegen hast?

    Viele Grüße!

  10. Ana sagt:

    also, „crazy“ kommt heute abend im fernsehen. pro7.
    nur so am rande.