Ein Jahr danach

In der vergangenen Woche kamen die Träume zurück. Einige Monate hatte ich nun ohne sie verbracht, jetzt sind sie wieder da. Nichts ahnend schlafe ich ein und wenn es draußen wieder hell ist, wache ich auf. Mal gegen sechs, manchmal auch erst halb acht. Immer wieder der gleiche Traum. Nur die Lokalität wechselt. Mal zuhause, mal in einer völlig fremden Umgebung.

Gestern Nacht starb er im Krankenhaus. In dem Krankenhaus, in dem ich ihn besuchte, kurz nach der Operation. Bei der wir alle noch voller Hoffnung waren. Erst Reha, dann Chemotherapie und dann sollte alles wieder gut werden. Mit dem Rauchen hatte er nach der Diagnose aufgehört. Die mahnende Schachtel trug er bis zum Schluss immer mit sich herum.

Im Traum durften wir nicht bei ihm sein, die Krankenschwester, eine brünette Zicke, hatte es aus irgendwelchen Gründen verboten. In die Diskussion verwickelt, verging die Zeit, zu schnell, so dass kein Abschied mehr möglich war.

Zum Glück war das damals anders. Wir waren alle bei ihm. Tag und Nacht. Und Zuhause. Das hatte er sich so gewünscht und ich bin mir sicher, er hatte es gespürt. Irgendwie.

Als ich aufwachte, war ich schweißgebadet. Ich vermisse ihn.

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