FILM: Sommer ’04

Warum nur, warum nur kommen in letzter Zeit erstaunlich oft Filme ins Kino, die eigentlich so sehr für den heimischen Fernseher gemacht sind wie schicke Schuhe an Frauenfüßen? „Sommer ’04“ ist so einer. Da wird sehr leise fast ohne Einwirkung von Musik ein Film gezeigt, der nicht einmal durch große Bilder brilliert und dann soll man sich inmitten der vielen Lehrerpaare, die sich an Samstagen seltsamerweise immer gerne in kleine Kinos verirren, auch noch wohl fühlen und an einem Film erfreuen.

Es geht um bürgerliches Leben im Sommer 2004. Das Paar, Miriam und André, hat sich auf einen Sommer an der Küste eingestellt, Sohn Nils kommt mit seiner Freundin Livia vorbei, er 15, sie 12. Man ist sich nicht sicher, wie man miteinander umgehen soll. Die Eltern mit dem jungen Paar, das Paar mit den Eltern, Familienkram halt. Dann lernt die recht frühreife 12-Jährige beim Segeln, aus welchem Grund sollte man auch sonst an der Küste Urlaub machen, Bill kennen, einen durchaus attraktiven, doch um Jahre älteren Mann. Ihr Interesse fällt Miriam auf, die dies zunächst belächelt, doch als Livia dann bis in den späten Abend fortbleibt, sorgt sie sich und fährt zu ihm, um nach dem Rechten zu sehen. Obwohl sie es anfangs nicht will, findet sie Bill sympathisch und später auch anziehend, seine Probleme, sein Leben, wohl auch die Tatsache, dass er mit zig Frauen geschlafen hat. Das besondere aber ist, dass Bill die 12-Jährige durchaus als Frau akzeptiert. So wird die junge Livia zur Rivalin der um Jahre älteren Mutter ihres Freundes – eine seltsame Konstellation.

Da das Ende des Films äußerst unbefriedigend war, bleibt nur eins: „Sommer ’04“ wollte ein Abbild zeichnen, ein Abbild dieser Familie, dieser Konstellation aus Jung und Alt. Glücklich macht das allerdings nicht. Übrigens. Und ja, ich war sogar ein wenig von Madame Gedeck genervt. Auch nicht gut.

2 Antworten zu “FILM: Sommer ’04”

  1. Zahnwart sagt:

    Ich glaube, das liegt an der Schulenbildung, dass wir in letzter Zeit so viele solche Filme sehen: „Sommer ’04“ ist doch Berliner Schuke, oder? Wobei ich zum Beispiel „Gespenster“ nicht missen möchte, vor allem nicht im großen Kino. Außerdem wollte ich Ihnen noch sagen, das ich Ihre Frucht- und Pflanzenvideos ganz großartig finde.

  2. Setza sagt:

    Schade.
    Aber, das gibt es halt…
    Hm. Wrde ich den wohl nicht schauen.

    [Mir fiel auch auf, dass sie ein bisschen (zu?) viel macht, in den letzten zwei Jahren.]