Alle, die mal lesen wollen, was Wirtschaftsjournalisten eigentlich so machen, sollten den Artikel im „Rheinischen Merkur“ lesen.
Zudem hatte gerade der Börsenboom eine Flut neuer Wirtschaftsjournalisten hervorgebracht, deren Qualifikation durchaus anzuzweifeln wäre. Nicht von ungefähr brachte Tenhagen pikante Beispiele, wie etwa private Krankenversicherungen neue „Reformmodelle“ für das Gesundheitswesen lancieren könnten, die ohne entsprechende Prüfung und Quellenangabe in der Wirtschaftspresse landen würden. Kaum schmeichelhafter waren für renommierte Blätter Beispiele von „Kooperationen“ mit den Objekten ihrer Berichterstattung, etwa von Finanzzeitungen, die mit Fonds zusammenarbeiteten.
Ich habe mich immer schon gefragt, für welchen Anteil der Bevölkerung diese aufgeblasene Börsenberichterstattung von direktem Interesse ist: für ein, zwei oder gar drei Prozent? – Jedenfalls hat(te) man zeitweise das Gefühl in einem Land zu leben, dessen Bürger sich ausnahmslos alle Tag und Nacht brennend für Börsenkurse interessieren …