FILM: Der gute Hirte
Matt Damon ist so ziemlich der langweiligste Schauspieler, den ich kenne. Und das ist einer der Gründe, warum man diesem Kerl niemals eine Rolle geben darf, in der er eine Person in verschiedenen Epochen spielt. Das Problem: In „Der gute Hirte“ spielt er einen Studenten, einen Mann mittleren Alters und nochmal ein paar Jahre älter. Das führt dann nämlich dazu, dass Familienvater Matt Damon neben seinem Sohn steht und man ihn für dessen Bruder hält. Matt Damon sieht nunmal immer gleich aus. Da helfen auch keine unterschiedlichen Brillen.
Das ist das eine Problem dieses Films. Das zweite ist Angelina Jolie. Die sieht nämlich auch immer gleich aus. Man versuchte sie zwar mit Schminke (oder ausnahmsweise keiner Schminke) blasser zu machen, gelang aber nicht. Und so sah Mama Angelina auf der Hochzeit ihres Sohns aus wie seine Schwester.
Kommen wir zum dritten Problem dieses Films: Er war lang. Ganze 167 Minuten. Und er erzählte die Handlung in verschiedenen Handlungssträngen. Mal Matt Damon als Student, dann als Einsteiger und als gealterter (äh), im Job extrem erfolgreicher aber verdammt einsamer Mann. In diesen Handlungssträngen den Überblick zu behalten, war sehr herausfordernd und gelang mir nicht immer. Das ist schade und hilft nicht unbedingt, Sympathien für den Film aufzubauen.
Doch „Der gute Hirte“ ist nicht schlecht. Er erzählt die Geschichte von Edward Wilson, der in frühen Jahren seinen Vater verliert und ohne es wirklich zu wissen in dessen Fußstapfen tritt. Er heuert bei der OSS an, gerät so nach Übersee und wird letztendlich zu einem der mächtigsten Männer der CIA. Mit allen Konsequenzen: Er hat niemanden, dem er vertrauen kann, seine Ehe ist zerrüttet, seinen Sohn, der ihn über die Jahre hinweg trotz seiner Abwesenheit anhimmelte, enttäuscht er maßlos.
Und doch ist wahrscheinlich Matt Damon genau der richtige für diese Rolle. Er spielt die Figur des Edward Wilson so ausdruckslos, wie nur ein Mann sein kann, der an nichts mehr glaubt. Er, Teil des Systems des Geben und Nehmens der Geheimdienste, der Mächtige, der letztendlich doch nur ein kleines Rad im System der Mächte ist.
Ich mag Matt Damon sehr seit der Szene in »Ocean’s Twelfe« in der Kneipe, als er von Coltrane und Clooney verzweifelt ins Gespräch genommen werden will…
Was ist eigentlich mit dem Lecter jr.? Der wird eher runtergeschrieben, hast Du den gesehen?
Hab ihn gesehen und applaudiere mal zu Deiner Rezension… Werde den Film bestimmt nochmal von der DVD herab ansehen… Ist das Thema des Filmes womöglich eigentlich „Logen“…?