Analcontent im „Spiegel“

Ich hab einen Lieblingsartikel im aktuellen SPIEGEL. Er steht auf Seite 160 heißt „Lästiges Geschubber“ und klärt im Grunde über die Klopapierforschung auf. Ein Physiker bei einem großen Konzern arbeite angeblich an der Abschaffung des Klopapiers. Da liest frau natürlich gerne mal etwas genauer und erfährt, wie ordentliches Klopapier hergestellt wird: Die Zellstoffmasse wird auf ein aus Holz bestehendes Gitter gesprüht, um eine „dreidimensionale Papierstruktur“ hervorzubringen. Diese bleibe auch „unter Druck länger in Form“.

Ich glaube, dass muss ich gar nicht weiter kommentieren.

Interessant wird’s dann auch noch einmal, wenn es um die Säuberungsgewohnheiten in den unterschiedlichen Ländern geht. Dass wir Deutschen gerne falten, ist mir aus guten Gründen durchaus bekannt, von der Angewohnheit der Amerikaner, zu knüllen, hatte ich auch schon etwas gehört. Von der Tatsache, dass Inder und Araber sich mit der linken Hand – „und etwas Wasser“ (steht da so!) – den Hintern abwischen, war mir unbekannt. Nomadenvölker schließlich reinigen sich mit etwas Sand, Japaner stehen hingegen auf so genannte Dusch-WCs, verzichten also völlig auf andere Hilfsmittel.

Stellt sich für mich nur die Frage, ob der Japaner nach einer ausgiebigen Dusche des Gesäßes nicht doch auf das gute alte Papier zurückgreift. Schließlich muss besagtes Körperteil ja auch noch abgetrocknet werden. Oder ist ein heißer Luftstrahl dann ebenfalls im WC integriert?

8 Antworten zu “Analcontent im „Spiegel“”

  1. Peter Fisch sagt:

    Zu den japanischen Kloschüsseln: Das sind High-Tech-Monster mit Brillenheizung (herrlich im Winter!) und – ja, wirklich – Heißluftstrom. Da das Pinkelgeräusch (Strahl trifft Wasser) verpönnt ist, gibt es eine kleine Taste, die ein das Geräusch mit einem Wasserrauschgeräusch übertönt. Toll, oder?

  2. mm452 sagt:

    Es gibt auf Wikipedia übrigens einen durchaus faszinierenden Eintrag über japanische Toiletten. „High-Tech-Monster“ triffts ganz gut…
    http://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Toiletten

  3. sophie sagt:

    unabhängig von den japanischen WCs… ;-) ich habe mal gehört, dass jemand aus so einem öffentlichen WC, eins in das man einen Euro stecken muss, nicht mehr rausgekommen ist. Und durch die chemische Reinigung, die in den Dingern stattfindet soll er/sie getötet worden sein. Seitdem ich davon hörte rate ich jedem ab so ein Ding zu benutzen.

  4. Sophie: Ich habe gehört… Das nennt man dann wohl (ngeativ gefärbte) Mundpropaganda.

  5. sophie sagt:

    Ja, das stimmt. Es handelt sich dabei um (negativ gefärbte) Mundpropaganda, die mir vor 10 Jahren im tiefsten Frankreich von einem Franzosen zugetragen wurde. Mich hat sie wohl sehr beeindruckt ;-)

  6. Stefan sagt:

    Sachen gibt’s… da bei den Japanern und den Franzosen, tststs.

  7. arboretum sagt:

    Nicht in jedem japanischne Haushalt gibt es diese Raumschiff-Enterprise-würdigen Toiletten, man findet dort durchaus auch die gängigen Toilettenmodelle.

    Ãœbrigens reinigen sich nicht nur Inder oder Araber mit Wasser und der linken Hand, das ist in einer ganzen Reihe Ländern der Fall. Weshalb man in diesen Ländern niemals mit der linken Hand ein Stück Fladenbrot abbrechen oder sie beim Essen benutzen sollte. Die linke Hand ist die „Klohand“ und gilt aus diesem Grund als unrein.