Film: Full Metal Village
Nein, ich habe die Kinofrau nicht gefragt, wie oft sie in den vergangenen Tagen schon die Frage gestellt hat: „Für Full Metal Jacket, äh, Village?“ Und ich hoffe wirklich, dass dies heute ihr erster Dienst seit Tagen war und sie einfach noch nicht wieder so „drin“ war. Im Kinobusiness. Denn schließlich war Sonntag, der Film schon seit Donnerstag in den Kinos und da kann man sich doch wirklich daran gewöhnt haben, den Titel dieses kleinen, aber feinen Films richtig auszusprechen.
Und ja, er war klein und fein. Und zeigte, wie das Leben so ist, in Wacken, einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein, wo es noch Bauern gibt, so genannte Multibauern, wie man dem Abspann entnehmen konnte. In Wacken findet jedes Jahr das Wacken Open Air statt: ein Festival für Heavy-Metal-Fans. Angeblich pilgert eine fünfstellige Zahl an Menschen aus aller Welt dann nach Wacken. Das bringt das Leben dort natürlich ziemlich durcheinander, doch die Wackener scheinen sich damit arrangiert zu haben. Viele sichern sich durch die „jungen Leute“ einen kleinen Nebenverdienst mit dem Verkauf von „Kurzen“ oder Bier, sie sind als Helfer unterwegs oder verreisen einfach.
Was ich an dem Film besonders gerne mochte? Diese Ruhe, die er ausstrahlte. Dieses Draufhalten der Kamera auf die Menschen, wie es gelang, ihnen Blicke zu entlocken, die mehr sagten als viele Worte. Und das genügte auch, weil man weiß, dass der Norddeutsche an sich nur ungern viel redet.
Der gebürtigen Koreanerin Cho Sung-Hyung ist ein kleines Meisterwerk gelungen. Vergesst die Sonne, geht ins Kino!
Sehr einverstanden!
Der Film ist großartig.
Irgendwie musste ich auch an die lustige Konstellation bei „Populärmusik aus Vitula“ denken, da war der Regisseur doch ein Iraner oder so, wa?