FILM: Shoppen
Da ist die eine, die viel zu viel redet, die andere, die eigentlich nur auf der Suche nach ein paar neuen Liebhabern ist, die, die einen Ersatz für ihre Familie sucht, die kürzlich erst verunglückte, und die, die diesen Abend von ihren Kollegen zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. Auf der anderen Seite ein einsamer Koch, ein Unternehmensberater, der irgendwann merkte, dass ihm bei der ganzen Arbeit nicht einmal der Sex fehlt, der Schüchterne, der verschrobene Politologe und natürlich der viel zu klein geratene Casanova.
Sie alle hat es in diese Speeddating-Runde verschlagen, in der sie jeweils fünf Minuten mit einem der Kandidaten verbringen – neun mal fünf Minuten. Danach müssen sie sich entscheiden, ob sie einander noch einmal wiedersehen. Und auch da sind sie natürlich alle vertreten, die eine, die an die wahre Liebe glaubt, und der andere, der vorsorglich alle Namen ankreuzt, um seine Chancen optimal zu nutzen.
Diese Geschichte erzählt „Shoppen“, ein wunderbarer Film, der von den vielen kleinen Details lebt. Von den Begegnungen dieser völlig unterschiedlichen Menschen, die so skurril sind, wie Blind Dates sein können/müssen. Die sinnlosen Gespräche, die meist zu nichts führen, das Abklopfen von Fakten, die Sprüche, die provozieren sollen und es meist tun.
Und trotzdem ist es dem Regisseur sogar gelungen, einen Film über das unromantische Speed Dating zu drehen und Hoffnung auf die große Liebe zu machen. Die Hoffnung auf die Begegnung, die beinahe zufällig auf dem Wochenmarkt stattfindet, und nach der man weiß, dass man mit dem anderen ein bisschen Zeit verbringen könnte.
Der Film hat mich gelangweilt. Habe die „Echtheit“ der Personen vermisst, die Charaktere waren sehr überzeichnet. Etwas mehr „Diskretion“ hätte den Singles gut getan und dem Film die nötige Subtilität gebracht. War noch nie bei einem Speed-Dating, aber ich glaube, dass die Leute in der Situation etwas „gehemmter“ sind. Dieser Aspekt hat mir gefehlt. So, und jetzt geh ich shoppen…