Das Harry-Potter-Wochenende

VORSICHT: ES GEHT IN DIESEM TEXT AUCH UMS ENDE!

Nein, dies wird kein zusammenhängender Text, eher eine Gedankensammlung. Zu mehr bin ich nicht in der Lage, derzeit.

Das Problem (oder auch das große Glück, denn sonst hätte ich es wohl kaum geschafft, das siebte Potter-Buch trotz Liga-Pokal und Schlafpausen in 38,5 Stunden durchzulesen) an Joanne K. Rowling ist, wie sie ihre Bücher schreibt. Da nimmt man sich nach einem Kapitel vor, jetzt wirklich einmal eine kleine Pause zu machen, doch dann nutzt diese Frau das Ende eines Kapitels wieder für einen Cliffhanger, der es einem unmöglich gemacht hat, das Buch beiseite zu legen. Nur zum Schlafen trickste ich sie aus: Ich legte das Buch einfach mitten im Kapitel beiseite.

Ansonsten: Nachdem die Bücher vier und fünf ein paar Längen hatten, war es Rowling im sechsten Buch wieder gelungen, sehr spannend zu erzählen, ohne dass man das Gefühl hatte, dass sie ungefähr die Hälfte der Seiten aus dem Buch hätte herauskürzen können. Dieses Erzähltempo und diese Handlungsfülle wurde auch im siebten Band erreicht.

Und doch: Ich bin enttäuscht. Enttäuscht vom Ende.

Wie perfekt wäre es doch gewesen, wenn Joanne K. Rowling nach dem 34. Kapitel Schluss gemacht hätte. Mit diesem Satz:

He saw the mouth move and a flash of green light, and everything was gone.

Aber nein, Joanne K. Rowling hat die Kinderbuchkarte gezogen, die langweiligere, die Happy-End-Version.
Nicht nur, dass sich seltsame (weil unendlich langweilige) Paarungskonstellationen gefunden haben, nein, Rowling setzt dem ganzen noch mit der Namensgebung des Nachwuchses die Krone auf.

Und auch wenn mich wahrscheinlich einige für bekloppt halten, ich habe das Gefühl, dass die Hoffnung auf ein achtes Buch nicht so unwahrscheinlich ist, wie alle sagen. Zumindest könnte ich mir auch vorstellen, dass die letzten beiden Sätze dieses Bandes auch gut für einen Anfang taugen würden:

„The scar had not pained Harry for nineteen years. All was well.“

Und wenn die Rowling nicht will, ich hätte da noch ein paar Ideen zum weiteren Geschehen. Man gebe mir nur Zeit.

13 Antworten zu “Das Harry-Potter-Wochenende”

  1. Alexander sagt:

    Der kleine Epilog samt Namensgebung ist das schwächste am Potter 7, aber gerade deswegen hoffentlich ein guter Schutz gegen Potter 8-14.

  2. Anne sagt:

    Irgendwie bin ich aber doch froh, dass es ein einigermaßen glückliches Ende gab. Vielleicht wäre ein tragischerer Verlauf „ehrlicher“ gewesen, aber letztlich sind mir doch zu viele Charaktere ans Herz gewachsen. Harry’s Tod hätte ich ja noch verkraftet, viel mehr Angst hatte ich um Hermione und Ginny. Ansonsten mochte ich auch diesen Band sehr. Aber mein Lieblingsband ist ja auch der fünfte (und allgemein eher der unbeliebteste, nach allem, was ich so gelesen habe).

  3. obwohl ich sowas nicht lese weiss ich doch jetzt zum mitreden bescheid
    vielen dank dafür
    gruss r.l

  4. Anke sagt:

    Ja, bei den letzten Seiten hatte ich auch das Gefühl, dass sich Frau Rowling einfach nicht von ihren Lieblingen trennen konnte/wollte. („19 years later?“ Bah!)

  5. Marian sagt:

    nun… ich hab zwar das Buch nicht gelesen (der erste Band war doof und den Rest hab ich deshalb nich gelesen) aber ich bezweifle doch, dass Harry da ein „flesh of green light“ gesehen hat, ebenso, dass „the scar had noch pained Harry“…

    Inzwischen kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass die lesbar wären, traue mich aber nicht, es selber zu tun da ich befürchte, nicht mehr aufhören zu können…

  6. Alexander sagt:

    19 years later + 17 Jahre alter Harry = 36 Jahre alter Mr Potter, verheiratet mit Kindern. Da hat es selbst die Fanfiction-Gemeinde schwer, nahtlos weitere abenteuerlichen Geschichten anzuschließen. Genau das wollte Frau Rowling erreichen, mutmaße ich.

  7. dogfood sagt:

    Namensgebung der Kinder? Da wird nichts mehr von Nick Heidfeld und Gemahlin getoppt. Der neue Bub wurde „Joda“ (Nick: „Das kam in irgendso einem Film vor“) genannt. Passend zur Schwester „Juni“.

    Joda Heidfeld.

  8. Lena sagt:

    Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie in ein paar Jahren eine ‚Fortsetzung‘ schreiben wird bzw. könnte sie einfach eine andere Hauptperson einsetzen – z.B. Ted. Ich versteh ja bis jetzt nicht, wieso Tonks & Lupin (und teilweise auch andere Personen) sterben mussten – das wurde nur am Rande erwähnt und hat da so gar nicht rein gepasst.

  9. chilldogg sagt:

    Stimmt- bis auf den Schluß wirklich packend. Mir hätte auch das ‚erwachsene‘ Ende nach Kapitel 34 gefallen, meinetwegen auch noch das nach 36. Der Epilog, der war so gar nicht meins, zumal die Namensgebung daraus ja fast schon Comedy machte..

  10. xDest sagt:

    Das schlimmste am Epilog ist eher, dass man an sich nur erfährt, wer mit wem wie oft und wer gerade in Hogwarts für die Pflanzenkunde zuständig ist. Letzteres ist auch glaube ich genau der Part, den Rowling im Nachhinein noch geändert hat. Aber was macht eigentlich Harry? Auror? Leiter von Hogwarts? Oder ruht er sich auf den Tantiemen seiner Bücher mit den Titeln „Der Dunkle Lord und Ich“, „Zwischen Mitessern und Todessern“ und „Wenn es einen Gott gibt, wer bin dann ich?“ aus?

  11. Kai sagt:

    Woher kommt eigentlich überall dieser Drang, sich im Harry-Potter-Schnelllesen zu messen („iiiich hat‘ ihn in 36…neee 30 Stunden…ach was 45 Minuten durch!)?

    Ich habe mein Lebtag noch nicht ein einziges Buch so gelesen und war es noch so spannend. Lesen ist doch kein „Ironman“.

  12. […] Alle reden im Moment vom letzten Harry-Potter-Band, es gibt falsche (oder vielleicht auch echte) Meldungen, wie es ausgeht, Leute vergraben sich am Wochenende, um den Freitag Nacht für den Verkauf freigegebenen siebten Band auf Englisch zu lesen. […]