FILM: Queen

Wenn ich an den 31. August 1997 zurückdenke, fällt mir eigentlich nur noch ein, dass ich irgendwann in die Küche gekommen bin und dort meine Au-Pair-Kinder zusammengekauert auf dem Sofa saßen. Und neben ihnen die heulende Freundin meines Gastvaters. Nein, ich hätte damals nicht gedacht, dass der Tod von Prinzessin Diana Schuld an diesem Schauspiel war. Und doch haben mich die folgenden Tage durchaus bewegt. Die Zeitungen voll davon, die Bilder von den in Plastikhüllen eingepackten Blumen vor dem Buckingham Palace – rührend. Und immer wieder die Frage: Wie wird sie begraben? Wann reagiert die Queen?

Englands Geschichte von der Zeit nach dem Tod von Prinzessin Diana will auch „Queen“ erzählen. Mit einer Hauptperson: der Queen. Helen Mirren. Wenn man eines an diesem Film wirklich hervorheben muss, dann ist es die Leistung von Helen Mirren eben diese Frau, die so gut wie nie Gefühle zeigt, zu verkörpern. Sie schafft das ganz hervorragend, so dass man zwischenzeitlich wirklich glaubt, dass die Queen da gerade mit Tony Blair telefoniert/durch den Garten läuft. Und doch: Ich weiß nicht warum, aber Regisseur Stephen Frears muss dann doch in die Kitsch-Kiste greifen. Dieser seltsame Geweihträger (ein Elch? ein Hirsch?), der da mit der Queen „flirtet“ – hätte man nicht gebraucht.

Am Rande interessant: Der Film lief bereits Anfang Septemberim portugiesischen Fernsehen. Gelten da andere Rechte?

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