FILM: Das Herz ist ein dunkler Wald

Was für ein konsequenter Film. Da entdeckt eine Frau, dass ihr Mann seit Jahren eine Parallelfamilie mit Haus, Frau und Kind hat. Sie ist verzweifelt. Weil eine Welt für sie zusammenbricht. Weil sie für diesen Mann und ihre Kinder so viel aufgegeben hat. Gefangen in dem Einfamilienhaus am Rande der Stadt. Und dann geht sie los, läuft, zurück zu ihren Kindern, hasst, weiß nicht weiter. Und immer diese Nina-Hoss-Blick, dieses wahnsinnig Verzweifelte in den Augen, dieser Mund, keine zusammengepressten Lippen, aber trotzdem schmallippig. Ihre Aktionen werden immer surrealer, natürlich will sie der Anderen gegenübersitzen, dann wieder laufen und Taxi fahren, zu dem Termin des Mannes, noch mehr Abgründe in Form von Liebschaften, Alkohol, laufen, begehrt fühlen, schwimmen, nackt sein und dann dieses Ende, Verzweiflung in Höchstform.

Ich mochte den Film, wegen Nina Hoss, wegen Devid Striesow und auch wegen Nicolette. Ich war mir sicher, dass sie sowas kann und ich wurde nicht enttäuscht.

3 Antworten zu “FILM: Das Herz ist ein dunkler Wald”

  1. bosch sagt:

    Ja, ein ganz ordentlicher Film. Ich war angenehm überrascht.

    Meine Teilnahme an den Dreharbeiten waren allerdings eher langweilig. Ich bin am Anfang nach der Szene mit der „Pennerfrau mit Tüten“ an der Bushaltestelle etwa drei Sekunden zu sehen. Nina Hoss steigt in den Bus und geht an mir vorbei.

  2. franziska sagt:

    Hatte ich gelesen, dass du da mit dabei warst. Leider aber erst nachdem ich den Film geschaut habe. Sonst hätte ich auf deine Performance geachtet ;)

  3. bosch sagt:

    Na ja, wie gesagt: meine Rolle bestand darin, abwesend aus dem Fenster zu gucken. Das habe ich ganz gut gemacht – schließlich habe ich für diese Rolle jahrzehnte in öffentlichen Verkehrsmitteln geprobt. Im Prinzip stehen mir jetzt Tür und Tor für größere Rollen offen. Demnächst vielleicht eine kleine Sprechrolle?

    Halllo Produzenten, was ich auch noch gut kann
    – in Cafés sitzen und Espresso bestellen (zur Not auch Cappuccino)
    – Müttern die Kinderwagen eine Treppe hochtragen helfen (oder je nach Laune auch auf den Aufzug gleich neben der Treppe zu verweisen)
    – ein Wartezimmer betreten und die Mitwartenden freundlich begrüßen (oder unfreundlich, falls es die Rolle erfordert)
    – jemanden nach dem Weg fragen (oder jemandem den Weg weisen)

    … und, und, und – das Potential ist riesig. Wenn nur diese Dreharbeiten nicht so furchtbar langweilig wären.