FILM: Once
Ich habe nun auch endlich diesen Film gesehen. Ein junger Mann trifft eine Frau und zwischen den beiden gibt es eigentlich nur die Musik. Sie hört ihm zu, wie er Gitarre spielt und Lieder singt, die von der Liebe handeln, vom Schmerz. Er, der Sohn eines Staubsaugerreparateurs, sie, eine junge Tschechin, die ungewollt schwanger geworden ist und derzeit von ihrem Mann getrennt lebt.
Sie singen gemeinsam, in der Wohnung von ihm, in der Wohnung von ihr, in einem Klaviergeschäft und irgendwann nehmen sie in einem Studio auch eine Platte auf. Und immer wieder kommen sich die beiden näher, für ihre Musik und nicht für irgendwas, was man Liebe nennen könnte. Den beiden dabei zuzusehen, macht unheimlich viel Spaß. Was aber auch daran liegt, dass die Musik, die die beiden machen, so wunderbar ist. Gefühlvoll, mal laut, mal leise, einfach schön.
Und als er dann irgendwann aufbricht, nach London, ganz alleine, da war ich so froh. Denn wäre da ein Kuss gewesen, einer dieser typischen leidenschaftslosen Küsse, die in jedem zweiten Film zu sehen sind, wäre da ein solcher gewesen: Der Film wäre nur halb so schön gewesen.
Man war ich froh, als der Film zu Ende war. Noch einmal hätte ich die Musik nicht ertragen. Ich hatte den Eindruck es wird ständig das gleiche Lied gespielt (viel schlimmer: gesungen!). Seine Stimmer – besonders wenn er versucht hat die hohehn Töne zu erreichen – näherte sich immer mehr der Schmerzgrenze.
Als Musikfilm war er nur mäßig,
als Liebesfilm annrührend und so kurz, das man sich später fragt, was eigentlich passiert ist. Nichts.